Moses Geburt und Rettung

Moses Geburt und Rettung (JE)

(2. Mose I 6) Nach dem Tode Josefs und all seiner Brüder (7) vermehrten sich die Israeliten so, daß das Land von ihnen voll wurde. (8) Da kam ein neuer König in Ägypten auf den Thron, der nichts von Josef wußte. (9) Er sprach zu seinem Volke: „Die Israeliten sind zahlreicher und stärker als wir; (10) aber wir wollen sie mit List daran hindern, sich zu vermehren und, wenn ein Krieg ausbricht, sich zu unseren Feinden zu schlagen und gegen uns zu kämpfen.“ (11) So setzte man denn Fronvögte über sie, um sie mit schweren Arbeiten zu drücken. (12) Doch je mehr man sie drückte, desto zahlreicher wurden sie, so daß die Ägypter sich vor ihnen fürchteten.

(15) Da befahl der König den hebräischen Hebammen: (16) „Wenn ihr den Hebräerinnen bei der Geburt helft und es ein Knabe ist, so tötet ihn! Ist es aber ein Mädchen, so mag es am Leben bleiben.“ (17) Doch die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, was der König befohlen hatte, sondern ließen die Knaben am Leben. (18) Da ließ der König die Hebammen kommen und fragte sie: „Warum habt ihr die Knaben am Leben gelassen?“ (19) Die Hebammen antworteten: „Die hebräischen Frauen sind nicht wie die Ägypterinnen; ehe die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie schon geboren.“ (22) Da befahl der Farao seinem Volke: „Alle neugeborenen Knaben der Hebräer werft in den Nil; nur die Mädchen laßt am Leben!“

(II 1) Nun heiratete ein Mann aus dem Stamme Lewi eine Lewitin; (2) und die Frau gebar einen Knaben; und da sie sah, daß er ein schönes Kind war, verbarg sie ihn drei Monate. (3) Als sie ihn nicht länger verbergen konnte, machte sie ein Kästchen von Rohr, dichtete es ab mit Asfalt und Pech, legte den Knaben hinein und setzte das Kästchen in das Schilf am Ufer des Nils. (4) Seine Schwester aber stellte sich in einiger Entfernung hin, um zu sehen, wie es ihm ergehen würde. (5) Da kam die Tochter des Farao herab, um im Nil zu baden, während ihre Dienerinnen am Ufer auf und ab gingen. Als sie das Kästchen im Schilf sah, schickte sie ihre Magd hin und ließ es holen. (6) Und als sie es öffnete, sah sie den Knaben, der weinte. Da fühlte sie Mitleid mit ihm und sagte: „Das ist eins von den Kindern der Hebräer.“ (7) Nun kam auch schon seine Schwester herbei und fragte: „Soll ich eine hebräische Amme holen, damit sie dir den Knaben nähre?“ (8) Sie antwortete: „Geh hin!“ Da holte das Mädchen die Mutter des Knaben. (9) Und die Tochter des Farao sagte zu ihr: „Nimm den Knaben und nähr ihn mir! Ich will dir es lohnen.“ Da nahm die Frau den Knaben und nährte ihn. (10) Und als er groß geworden war, brachte sie ihn der Tochter des Farao zurück; die nahm ihn als Sohn an und nannte ihn Mose.