Mahnung zur Umkehr

Mahnung zur Umkehr

(Jeremia III)

Wenn ein Mann sein Weib verstößt und sie eines andern wird,
Kann sie dann wieder zu ihm zurück? ist sie nicht ganz entweiht?
Du aber hast mit vielen gehurt[1] und könntest zu mir zurück?

(12) Kehr um treuloses Israel! so will ich nicht finster dich ansehn;
denn ich bin gütig und trage nicht ewig nach.

(13) Nur erkenn deine Schuld! Deinem Gott warst du untreu,
spreiztest deine Knie den Fremden unter jedem grünen Baum.

(19) Ich hatte gedacht: Ich will Söhnen dich gleichstellen[2],
dir geben ein liebliches Land, das herrlichste Erbe;

Doch wie ein Weib seinem Gatten wurdest du mir untreu.

Horch! auf den Hügeln hört man fehlendes Weinen der Söhne Israel,
daß sie falsch gehandelt, vergessen haben Jahwe ihren Gott.

Kehrt um abtrünnige Söhne! ich will euern Abfall verzeihn.

„Da sind wir, wir kommen zu dir; denn du bist Jahwe unser Gott.

Trug sind die Hügel, der Festlärm der Berge[3];
Nur bei Jahwe unserm Gott steht Israels Heil.“

(IV)

Willst du umkehren Israel, so kehr zu mir um!
Entfernst du deine Greuel, brauchst du nicht vor mir zu fliehn.

Doch brecht einen Neubruch, sät nicht unter Dornen,
Beschneidet euch für Jahwe, entfernt die Vorhaut eurer Herzen,
daß nicht lodre wie Feuer mein Grimm das niemand kann löschen!

(V)

Laß dich warnen Jerusalem, daß mein Herz sich dir nicht entfremde!

Erklärungen

[1] Vgl. Hosea I 1 Anm. letzter Satz! Zugleich Hinweis auf die an den ländlichen Kultstätten üblichen geschlechtlichen Orgien.

[2] Normalerweise erbten nur die Söhne.

[3] Wo die Baale verehrt werden.