Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 3, März 2010

Zu dieser Ausgabe

Schwerpunkt: Belletristik zur Leipziger Buchmesse 2010

Helene Hegemann und die Literaturkritik

Ein authentischer Diebstahl
Der Fall Helene Hegemann und die Authentizität
Von Antonius Weixler

Literatur im Geiste des Copy & Paste
Die 17-jährige Helene Hegemann löst mit ihrem neuen Roman „Axolotl Roadkill“ eine intensive Debatte aus. Darin haben sich bisher aber fast nur ältere Kritiker zu Wort gemeldet
Von Philip Krause

Die Roaring Twenties
Airens „Strobo“ schildert Techno, Drogen und Spätpubertät
Von Hans Peter Roentgen

Tod und Rückkehr des Autors: Beiträge zur Debatte aus unserem Kulturjournal

Authentizität ist keine Kategorie
Helene Hegemanns „Axolotl Roadkill“ und die überforderte Literaturkritik
Von Eckart Löhr

Playgiarism
Hegemann, die postmoderne Literaturtheorie und die Rückkehr des Autors in der Literaturwissenschaft
Von Thomas Anz

Der Autor und sein Werk
Hamsun, Céline, Benn und andere Beispiele
Von Eckart Löhr

Heilige Schriften und ihre Verunreinigungen durch Autoren
Gegen die theologischen Reste einer textfixierten Literaturwissenschaft
Von Thomas Anz

Wen kümmert´s, wer spricht?
Die Beurteilung eines Werkes darf nicht von der Biografie des Autors abhängen
Von Eckart Löhr

Preis der Leipziger Buchmesse

Preisträger und Nominierte für den Preis der Leipziger Buchmesse 2010

Weitere Rezensionen

Der Mensch glaubt nicht freiwillig, er glaubt aus Not
Über Martin Walsers Novelle „Mein Jenseits“
Von Norbert Kuge

Opfer und wehrloser Täter zugleich
Martin Suter erzählt in seinem neuen Roman von einem tamilischen Liebes-Koch
Von Georg Patzer

Autsch, denkt die Leserin
Über Anne Webers Roman „Luft und Liebe“
Von Frauke Schlieckau

Ein Blick ins Herz
Maximilian Dorner zeigt dem Leser in „Ich schäme mich. Ein Selbstversuch“ sein Innerstes
Von Martin Spieß

Reisen light
Janet Malcolm ist unterwegs auf Tschechows Spuren
Von Frauke Schlieckau

Anders sein
Über Leif Randts Roman „Leuchtspielhaus“
Von Kathrin Schlimme

Eine kleine Räuberpistole in altertümelndem Stil
Über Andrea Camilleris Caravaggio-Roman „Die Farbe der Sonne“
Von Georg Patzer

Hörbuch

Gegen den donnernden Schwachsinn auf allen Kanälen
Gerhard Polts „Kehraus“ ist nun auch als Hörspiel erhältlich
Von André Schwarz

Glosse

Wie lange geht das noch „gut“?
Schulden erdrosseln unsere Zukunft
Von Dirk Kaesler

Deutschsprachige Literatur

Kauziger Komplize
Apologie eines Mitläufers: Martin Gülichs neuer Roman „Septemberleuchten“
Von Oliver Pfohlmann

Ein Blutrausch ist über die Menschen gekommen
In seinem Roman „Hasenjagd im Mühlviertel“ beschreibt Helmut Rizy die Konsequenzen der größten Widerstandsaktion im Konzentrationslager Mauthausen
Von Andreas Tiefenbacher

Die nicht ganz permanente Revolution
Robert Menasse schreibt Essays zum Einmal-Lesen
Von Michael Duszat

Einer von uns
In Bild und Ton: Hans Magnus Enzensberger
Von Daniel Krause

Teekessel, Geld und Poesie
Rainer Maria Rilkes Briefwechsel mit Eva Cassirer – eine Edition mit kulturgeschichtlichem Mehrwert
Von Jörg Schuster

Vom Sprachmüll im Fernsehen und Schlagworten
Max Goldts „Ein Buch namens Zimbo“ mit satirischen Texten
Von Gunter Irmler

Surfkurs in die Wissenschaft
Gerhard Wagner unternimmt mit seinem Roman „Paulette am Strand“ den Versuch eines Genremixes
Von Heike Hauf

„Tausend Freundinnen, aber keine einzige Freundin.“
Jakob Heins autobiografisch geprägte Erinnerungen an eine männliche Jugend in der DDR
Von Winfried Stanzick

Insulare Zeiten
Die lesenswerte Anthologie „war jewesen – West-Berlin 1961-1989“ von D. Holland-Moritz und Gabriela Wachter zeichnet ein abwechslungsreiches Bild einer untergegangenen Stadt
Von Bastian Schlüter

Sätze von sprachlicher Schönheit und Eleganz
Peter Roseis neuer Roman „Das große Töten“ ist dicht und bewegend
Von Winfried Stanzick

Gruppensex im Swingerclub
Thomas Brussig glotzt in „Berliner Orgie“ von außen auf das „älteste Gewerbe der Welt“
Von Philip Krause

Leben als Kunst
In dem Lesebuch „Leben“ von Brigitte Landes werden existenzielle Fragen gestellt
Von Jana Scholz

Das Herz ist ein Berg ist ein See
Cornelia Schmerle erschafft „In Pulsen“ eine sinnliche Sprachwelt
Von Andreas Hutt

Und in der Ferne schimmert der See
Jochen Kelter und Hermann Kinder haben einen Strauß „Bodenseegeschichten“ veröffentlicht
Von Klaus Hübner

Kein Reinfall
Heinrich G. Butz hat ein Buch über den Rheinfall im Spiegel der Jahrhunderte publiziert
Von Klaus Hübner

Fremdsprachige Literatur

Bolaños bizarre Welt
„2666“ lautet der kryptische Titel des grandiosen Romans des 2003 verstorbenen chilenischen Autors Roberto Bolaño. Die knapp 1.100 Seiten sind das Vermächtnis eines meisterhaften Erzählers, der es mit den Granden der Weltliteratur hätte aufnehmen können
Von Thomas Hummitzsch

Manische Philologie
Vladimir Nabokovs Puschkin-Edition in deutscher Übersetzung
Von Mark-Georg Dehrmann

Das große Abrichten
Ein Klassiker des Kadettenromans und der ungarischen Literatur wird wiederentdeckt: Géza Ottliks „Die Schule an der Grenze“
Von Oliver Pfohlmann

Auf der Suche nach dem „Haus des Friedens“
Nuruddin Farahs Roman „Netze“ thematisiert die Rückkehr einer Somalierin in ihr von Bürgerkrieg und Zerfall gezeichnetes Heimatland
Von Behrang Samsami

Ein Dorf wie jedes andere?
Amos Oz’ Geschichten beschreiben den Zustand und die Erfahrungen einer existentiellen Einsamkeit
Von Winfried Stanzick

Feder und Hammer
In „Ein verborgenes Leben“ erzählt Sebastian Barry vom harten Los der Frauen im Irland der Bürgerkriegsjahre
Von Monika Stranakova

Terror stört die Bürgerruhe
Das Tagebuch des wohlhabenden Bürgers Célestin Guittard aus dem revolutionären Frankreich
Von Georg Patzer

Ein leicht verständliches Paradigma
Zu Stephen Kings Roman „Die Arena“
Von Thomas Neumann

Spurlos verschwinden
William Boyds verstörender Roman „Einfache Gewitter“
Von Thomas Neumann

Zwischen Realität und Übersinnlichem
Auch Audrey Niffeneggers zweiter Roman spielt mit den Ebenen
Von Winfried Stanzick

Über die Wahrheit der Kunst
Carl-Johan Vallgrens Roman „Kunzelmann und Kunzelmann“
Von Thomas Neumann

Die unendliche Geschichte der richtigen Partnerwahl
Über Virginia Woolfs Roman „Nacht und Tag“
Von Norbert Kuge

Flucht vor der Vergangenheit
Die Liaison, von der William Trevor in seinem neuen Buch „Liebe und Sommer“ erzählt, hat nichts Romantisches
Von Anabell Schuchhardt

Entfaltung für Kunst und Geist
Caius Dobrescu und Gerhard Csejka loten die Form der Ode aus
Von Anke Pfeifer

Biografisches

Was geschehen ist, soll niemals vergessen werden
Margot Kleinbergers Erinnerungen an ihre Deportation nach Theresienstadt: „Transportnummer VIII-1 387 hat überlebt“
Von Ursula Homann

Schillerndes Porträt eines unkonventionellen Frauenlebens
Judith Koelmeijers Biografie „Das Leben der Anna Boom“ schildert die europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts im Spiegel eines leidenschaftlichen Frauenlebens
Von Luitgard Koch

Krieg und Frieden
Auch 150 Jahre nach der Geburt des letzten deutschen Kaisers gehen die Meinungen der Biografen über das „persönliches Regiment“ Wilhelm II. weit auseinander
Von Jörg von Bilavsky

Ein viktorianischer Rebell
Über Guido J. Breams Charles Darwin-Biografie
Von Klaus-Jürgen Bremm

Tragödie des Komödianten
Stephen Weissman bringt Chaplin zum Sprechen
Von Daniel Krause

Eine oft peinliche erotische Selbstpreisgabe
Hellmuth Karaseks Buch „Ihr tausendfaches Weh und Ach“ ist im Grunde überflüssig
Von Winfried Stanzick

Krimis

Abgesang
Das Krimijahrbuch ist schon wieder am Ende
Von Walter Delabar

Absturz gefällig?
Jim Nisbet begleitet den Helden seines Romans bei einem grandiosen Showdown
Von Walter Delabar

Happy End für einen Killer?
Max Allan Collins gönnt seinem Lieblingshelden Quarry einen friedlichen Lebensabend
Von Walter Delabar

Mordmetropole im Ländle
Über Christine Lehmanns Krimi „Mit Teufelsg’walt“
Von Stefan Schweizer

In einem fremden, eigenen Land
Rosa Ribas befragt die Väter nach ihren Sünden
Von Walter Delabar

Rechte Unterwelt
Angelo Petrellas unkonventioneller Krimi über einen neapolitanischen Skin
Von Walter Delabar

Unschuldige Täter
Håkan Nessers grandioses Spiel über das Leben, über späte Sinnstiftung und über Schuld
Von Walter Delabar

Tödliches Mobbing
Über Kathy Reichs neuen Forensik-Thriller „Das Grab ist erst der Anfang“
Von Thomas Neumann

Literaturwissenschaft

Wilhelm Raabe

Kontrollierte Echolalie
Über Bücher zum Werk von Wolf Haas, Wilhelm Raabe und Arthur Schopenhauer – und was sie miteinander zu tun haben
Von Axel Dunker

Die fünfte Anthologie zum Raabe-Literaturpreis
Hubert Winkels wirbt für Preis, Preisträgerin und Namensgeber
Von Hans-Joachim Hahn

Weitere Rezensionen

Das Wissen von der Gewalt
Maximilian Bergengruen und Roland Borgards versammeln Studien zu einem modernen Forschungsgebiet
Von Kai Köhler

Vielfalt der ,Säkularisierung‘
Über zwei Sammelbände zur Geschichte von Ästhetik und Religion
Von Daniel Weidner

Hesse goes USA
Ingo Cornils bündelt in „A Companion to the Works of Hermann Hesse“ Betrachtungen zu Person und Oeuvre des Autors
Von Susan Mahmody

Gedichte zum Klingen gebracht
Annette Lose legt ein Verzeichnis von Hacks-Vertonungen vor
Von Kai Köhler

Kommune I – Philologie (erster Versuch)
Sara Hakemi untersucht die Flugblätter der Kommune I im Kontext der Skandalavantgarden
Von Walter Delabar

Theoretische Grundlagen der Biografie
Ein von Bernhard Fetz herausgegebener Sammelband stellt Diskussionsfelder vor
Von Torsten Mergen

Zwei Kulturen?
Thomas Klinkert und Monika Neuhofer haben den Sammelband „Literatur, Wissenschaft und Wissen seit der Epochenschwelle um 1800“ herausgegeben, der „Theorie – Epistemologie – komparatistische Fallstudien“ bietet
Von Carolina Kapraun

Huldigung an das Althergebrachte
Christian Begemann hat den Sammelband „Realismus: Epoche, Autoren, Werke“ herausgegeben
Von Daniela Richter

Der Rebell, der zum Klassiker wurde
Klaus-Detlef Müllers Brecht-Arbeitsbuch erscheint in einer Neuauflage
Von Ines Schubert

Alter Wein in nicht ganz so neuen Schläuchen
Zu Ulrich Greiners mäßig originellem Lyrikverführer
Von Nils Bernstein

Übersichtliche und fundierte Grundlagen
Wolfgang Steinigs und Hans-Werner Hunekes „Sprachdidaktik Deutsch“
Von Monika Grosche

Im Netzwerk
Anett Lütteken und Barbara Mahlmann-Bauer haben einen Band zu „Johann Jakob Bodmer und Johann Jakob Breitinger im Netzwerk der europäischen Aufklärung“ herausgegeben
Von Klaus Hübner

Von Mitarbeitern

Basistheorien und Praxisfelder – Stefan Neuhaus über die Vermittlung von Literatur

„Drei Seiten für ein Exposè“ – Hans Peter Roentgen gibt in seinem Buch Tipps für Autoren

Musik-, Kunst-, Kultur- und Medienwissenschaften

Ausbruch und Bändigung
Über Horst Bredekamps „Michelangelo. Fünf Essays“
Von Frauke Schlieckau

Lesen lernen
Mortimer J. Adlers und Charles van Dorens Beantwortung der Frage: „Wie man ein Buch liest“
Von Monika Grosche

Der eindimensionale Blick auf die Welt
Über John Grays Buch „Von Menschen und anderen Tieren“
Von Eckart Löhr

Die Meisterwerke des Louvre
Henry Loyrette unternimmt einen visuellen Spaziergang durch das meistbesuchte Museum der Welt
Von Frauke Schlieckau

It’s all music
Alex Ross’ „The Rest is Noise“ – Musik im 20. Jahrhundert
Von Thomas Neumann

Woodstock revisited
Drei Bücher zum 40. Jubiläum des Woodstock Festivals
Von Thomas Neumann

Herrlicher Krieg – Hansgeorg Schmidt-Bergmanns Band zum Futurismus in einer Neuauflage

Von Mitarbeitern

Von „Get Back“ zu „Let it be“ – Friedhelm Rathjens Buch über den Anfang vom Ende der Beatles

Philosophie und Soziologie

Stimmen zum Glück
Der Züricher Philosoph Michael Hampe inszeniert eine polyphone Philosophie des „vollkommenen Lebens“
Von Oliver Pfohlmann

Heideggers Denken der Sprache
In seiner Habilitationsschrift „Die Offenheit des Sinns“ versucht Michael Steinmann, Heideggers Sprachphilosophie zugänglich zu machen
Von Stefan Degenkolbe

Zurück zur „Mutter aller Dinge“!
Hans-Joachim Friedrich führt uns mit „Der Ungrund der Freiheit im Denken von Böhme, Schelling und Heidegger“ in tiefste Tiefen
Von Franz Siepe

Das Heiligtum menschlicher Persönlichkeit
Nach über einem halben Jahrhundert werden die wichtigsten Texte eines der bedeutendsten Vertreter der russischen Religionsphilosophie, Simon L. Frank, in einer Werkausgabe ediert
Von Volker Strebel

Ein Halbgott der Sozialwissenschaften
Das neue Handbuch zur Soziologie Pierre Bourdieus lädt zum kritischen Gebrauch ein
Von Heribert Tommek

Geschichte und Politik

Wozu man fähig ist
Richard J. Evans beendet mit dem Band „Krieg“ seine eindrucksvolle Trilogie über „Das Dritte Reich“
Von H.-Georg Lützenkirchen

Flucht und Verfolgung
Insa Meinen schildert die Shoah in Belgien
Von Alexandra Pontzen

Konsequent umgesetzt
Felix Römers Studie „Der Kommissarbefehl“ belegt, dass deutsche Soldaten im Zweiten Weltkrieg zeitweise keine Gefangenen machten
Von Klaus-Jürgen Bremm

„Wer war Hans Globke wirklich?“
Jurist des „Dritten Reiches“ und Staatssekretär Adenauers
Von Kurt Schilde

Priester der Vernichtung
Über Christian Hartmanns Biografie von Hitlers Generalstabschef Franz Halder
Von Klaus-Jürgen Bremm

Keine Geschichte großer Helden
Sven Reichardt und Malte Zierenberg erzählen in „Damals nach dem Krieg“ die Geschichte Deutschlands von 1945 bis 1949
Von Ulrike Ehret

Protoformen des modernen Kriegs
Alexander Seyfarth hat mit seiner Studie „Die Heimatfront 1870/71. Wirtschaft und Gesellschaft im deutsch-französischen Krieg“ eine Pionierarbeit zur Erforschung der Einigungskriege vorgelegt
Von Klaus-Jürgen Bremm

Warum suchten westdeutsche Bundesbürger Zuflucht in der DDR?
Bernd Stöver gibt darüber Auskunft
Von Ursula Homann

Wollstonecrafts unerledigtes Dilemma
Ute Gerhards kurze Geschichte des Feminismus
Von Rolf Löchel

Südseeträume der anderen Art
Lukas Hartmann begibt sich mit dem Maler John Webber und Captain Cook auf eine Reise „bis ans Ende der Meere“
Von Norbert Kuge

Religiosität von unten? Lucian Hölschers Begriffsgeschichte der protestantischen Frömmigkeit

Benutzerfreundliches Standardwerk
Bernhard Bischoffs „Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters“ ist in vierter Auflage erschienen
Von Susanne Krepold