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Nachdem der Sensenmann zum dritten Mal klingelte

Hermann Schulz bittet zum Tanz mit dem Tod in der afrikanischen Savanne

Von Fabian Kettner

Mama Sambona lebt in Afrika, und das schon sehr lange. Weil er meint, dass ihre Zeit gekommen sei, will der Tod sie holen. Zunächst schickt er seinen Gehilfen, den rosa Hasen, aber der lässt sich ins Bockshorn jagen, so dass der Tod sich höchstpersönlich auf den Weg machen muss. Aber Mama Sambona kennt die Regeln, an die auch der Tod gebunden ist, und sie will sie für sich nutzen. Muss der Tod drei Mal unverrichteter Dinge wieder gehen, dann wird sie verschont.

Hermann Schulz hat bereits einige Bilder-, Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht, in die er gerne soziale Probleme einarbeitet. "Mama Sambona" ist eine launige Geschichte darüber, wie eine gewitzte Alte mit Pfeife im Mund dem Tod von der Schippe springt. Als der Tod zum dritten Mal kommt, verwickelt sie ihn bei einem Volksfest in ein Tänzchen und lässt ihn so vergessen, weswegen er gekommen war, was er ihr aber nicht übel nimmt.

Tobias Krejtschis stark perspektivische Illustrationen sind in kräftigen Farben gehalten. Er kontrastiert die Umgebung der Savanne in warmen Beige- und Rosa-Tönen mit dem knochenfalben Büro des Todes mit grünlichem Schimmer. Die Figuren sind plastisch und lebendig, haben Charakter und Charme. Die Gesichter, auch das des Todes, sind in Anlehnung an afrikanische Masken gestaltet. Der Tod allerdings trägt einen schwarzen Anzug, wie man ihn aus "Reservoir Dogs" kennt, mit zurückhaltend eleganter Coolness. Ist er darunter auch ein Knochenmann, beeindruckend und ernst, so ist er doch kein Kinderschreck. Auf der anderen Seite wird er, wenn überlistet, auch nicht zum Hanswurst. Die Geschichte und ihre Darstellung sind gut ausgewogen.

Hermann Schulz: Die schlaue Mama Sambona. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2007. 24 Seiten, 13,90 EUR. ISBN-13: 9783779501497 Weitere Rezensionen und Informationen zum Buch