Pygmalion meets Cyberlady

"Trojanische Pferde" erobern die Stadt - Porträt einer literarischen Reihe junger, urbaner und internationaler Texte

Von Gregor StrickRSS-Newsfeed neuer Artikel von Gregor Strick

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Was frisst ein Troll? Tut es Katzenfutter, oder muss doch das Meerschweinchen oder die süße Tanzmaus dran glauben? Und wie hindert man den Troll, aus der Toilette zu trinken und unter die Fußmatte zu machen? Unterhält es einen Troll, wenn man ihm eine Trollgeschichte vorliest?

Mit solchen Fragen muss sich der Werbefotograf Mikael Hartikainen, genannt Angel, herumschlagen. Angel ist die eine Hauptfigur in Johanna Sinisalos Roman "Troll: Eine Liebesgeschichte", erschienen als Nr. 15 der literarischen Reihe "Trojanische Pferde". Diese Edition wurde im Jahr 2000 vom Tropen Verlag - früher Köln und Berlin, heute Stuttgart - gestartet und ist mittlerweile auf 24 Bände angewachsen.

Die "Trojanischen Pferde" sind junge, urbane, internationale Literatur. Autoren, die den Talentscouts deutscher Großverlage durch die Maschen geschlüpft sind, werden hier entdeckt. Die Reihe besticht durch das Innovative, das Unbekannte, gerade in einer Zeit, da literarische Editionen ebenso risikomindernd wie fantasielos aus Bestsellerlisten oder aus dem Kanon bestückt werden. Sie spiegelt den Zeitgeist der Jahrtausendwende, hält aber zugleich die Tradition hoch. Die "Trojanischen Pferde" schlagen kühne Volten zwischen gestern und heute. Schon der Reihentitel deutet dies an: Er verknüpft den Trojanischen Krieg und dessen Schilderung in Homers "Ilias" mit einem Computervirustyp.

Das inhaltliche und formale Spektrum der Buchreihe oszilliert vieldeutig zwischen "retro" und "neo". Themen-Evergreens wie Liebe und Tod, Gut und Böse oder der Gegensatz von Ich und Wir mischen sich in ihr mit aktuellen Sujets: Globalisierung, Turbokapitalismus, Medienherrschaft, globaler Terrorismus, Internetsucht, Neofaschismus, der Überwachungsstaat und so weiter. Ebenso treffen sich in den "Trojanischen Pferden" alte und neue Genres. Mythen, antike Dramen und Epen, Märchen und Sagen verschmelzen mit dem Montageroman, dem Noir-Krimi, der Science-Fiction, der Roadnovel, der Soap Opera und Comicmotiven. Pygmalion meets Cyberlady.

Oder eben: Yuppie meets Troll. In Sinisalos Roman rettet der Fotograf Angel das halb menschliche, halb tierische Sagengeschöpf nachts in seinem Hinterhof vor einer Springerstiefel-Gang. Schauplatz ist das finnische Tampere. Angel verliebt sich heftig in den feingliedrigen, schwarzbemähnten Troll und versucht, ihn in der Wohnung zu halten, ohne dass jemand davon erfährt. Doch die heimliche amour fou wird bald entdeckt und stellt Angels Leben auf den Kopf. Die erste, die den neuen Mitbewohner kennenlernt, ist Palomita, eine philippinische "Katalogbraut", die sich ein fieser Nachbar als Leibeigene hält. Palomita ist in den blonden, elfengleichen Angel verliebt und hält am Türspion immerzu Ausschau nach ihm. Ihre Annäherungsversuche prallen aber an Angels Liebe zu "Pessi" ab. Martes, Angels art director, wird von Pessi übel zugerichtet, und Ecke, eine flüchtige Affäre Angels, kostet die Begegnung mit dem Troll sogar das Leben. Pessi wehrt sich außerdem dagegen, als Werbeikone missbraucht zu werden. Zum Schluss müssen Angel und sein Troll in die Wildnis fliehen.

"Troll: Eine Liebesgeschichte" erzählt auf ebenso anrührende wie originelle Art von der Einsamkeit der Großstädter und von dem in allen schwelenden Begehren, das sich, koste es was es wolle, jederzeit Bahn brechen kann. Sinisalo packt die romantische Geschichte von dem Schönen und dem Biest in eine Reihung kurzer Kapitel, die teils mit den Namen der Akteure überschrieben und deren Erlebnissen gewidmet sind, teils tragen sie Titel wie "http://www.finnlandnatur.fi" oder "Yrjö Kokko: Pessi und Illusia, 1944". Diese Kapitel zitieren Trollstellen aus der gesamten Überlieferung, vom "Kalevala" über Legenden, Romane und Tagebücher bis hin zu neckisch gefaketen Zeitungsberichten und wissenschaftlichen Erörterungen. Die Kurzkapitel sind effektvoll kombiniert und auf fünf größere Abschnitte verteilt. Einzelne Verse aus Reino Helismaas Trollcouplet "Sonnenstrahl und Wichtelmann" bilden deren Titel. Ein deutlicher Hinweis, dass Sinisalos artistische Komposition vom literarischen Pop und Folk inspiriert ist.

Es ist die bunte, undogmatische Mixtur von Stoffen, Genres und Stilen, die den "Trojanischen Pferden" eine postmoderne Signatur verleiht. In ihnen kreuzen sich U- und E-Literatur, Triviales und Ernstes, Pop- und Hochkultur. Der Traditionsbezug ist spielerisch, parodistisch, ironisch. Die Bücher sind offen für "naive" und "gebildete" Lektüren. Das Ich der Texte ist ein Flickwerk aus verschiedenartigen kulturellen Codes. Auch Realität und Fiktion haben Quilt-Struktur, sind uneinheitliche Gebilde, die dekonstruiert und neu ineinander verschachtelt werden, ebenso Vergangenheit und Gegenwart. Herrschenden Diskursen, etwa politischen oder medialen, stellen die Texte eine Pluralität von Teil- und Randperspektiven entgegen: der Internetjunkie und seine revolutionären Genossen gegen die Medien, der "Psychopath" und seine Säuferfreunde gegen die stalinistische Diktatur, der Bedienstete - eine winzige "Louse" unter vielen anderen - gegen eine übermächtige Firma. Netze von intertextuellen Bezügen, selbstreflexive Einsprengsel und illusions-zerstörende Ironien durchziehen die Texte.

"Louse" ist ein doppeltes Debüt: Das Buch war David Grands Erstling und die Nr. 1 der "Trojanischen Pferde". Auch dieser Roman ist aus unterschiedlichen Text-Bausteinen komponiert: Aktenauszüge, Briefe, persönliche Berichte, Teile einer "Hagiographie", Memos et cetera werfen Schlaglichter auf ein dubioses Geschehen. Mittelpunkt der Ereignisse ist Herman Q. Louse, Diener und Krankenpfleger des Tycoons Herbert Horatio "Poppy" Blackwell. Poppy war in früheren Zeiten Rekordflieger, Filmproduzent und Konstrukteur. Nun ist er der Kopf der kommerziellen "Zukunftsstadt G.", einer vage an Las Vegas erinnernden Retortenstadt, und dämmert im Penthouse eines Casinos vor sich hin. Poppy ist zwar körperlich am Ende und leidet unter Bakterien-Paranoia, scheint aber als Exekutiver Kontrollpartner des Projekts "Zukunftsstadt" alle Fäden in der Hand zu halten. Sogar eine interne Verschwörung, die das Projekt umzustürzen droht, könnte von ihm geplant sein.

Wer in Poppys sterile, neondurchflutete Welt gerät, muss sich deren Corporate Identity und den Launen ihres Planers bis ins Letzte unterwerfen. Er muss seine Identität aufgeben und sein früheres Leben vergessen. "Louse" ist eine intelligente, harte Karikatur heutiger Firmenkulturen. Wie alle anderen ist Louse vertraglich an Poppys Stadt gebunden, also de facto in ihr eingesperrt. Arbeit und Freizeit folgen minuziösen, in unzähligen Memos und Videos festgehaltenen Instruktionen. Deren Einhaltung wird von einem weitläufigen Überwachungssystem kontrolliert. Hirnwäsche, Folter und ein undurchsichtiges Wirrwarr von Degradierung und Beförderung erzwingen Gehorsam. Wer von all dem noch nicht ganz zum Zombie geworden ist und einen "Akt freien Willens" begeht, wird mit Bordellsex "behandelt", um seine vitalen Triebe "ein für allemal abzulegen".

Grand jongliert virtuos mit Versatzstücken aus Howard Hughes' Biografie und den negativen Utopien George Orwells, Jewgeni Samjatins und Aldous Huxleys. Sein trotz aller Beklemmung skurril-witziger und in klaren, fast überscharfen Bildern entfalteter Roman rollt wie ein Film ab. Aufregend bleibt es bis zuletzt: Wie konnte Louse in diesen Alptraum hineingeraten, und wer ist er wirklich? Er probt den Aufstand und flieht, zusammen mit Ms. Lonesome, in die Wüste.

Wie Grand einen Blick in die Zukunft wirft, die unsere Gegenwart darstellt, so blickt Ignacio Padilla zurück in die Vergangenheit, die die Zukunft, also unser Heute bestimmt. Postmodern ist Padillas Roman vor allem durch die Auffassung, Identität und Geschichte seien lediglich Konstrukte, "Schatten ohne Namen" - so der Titel dieses "Trojanischen Pferds".

1916, im Zug an die Ostfront: Zwei Männer, Thadeus Dreyer und Viktor Kretzschmar, spielen eine Partie Schach. Wer verliert, muss in den Kampf gehen. Wer gewinnt, kann die Identität eines Weichenstellers annehmen und in der Provinz untertauchen. So wird aus dem Soldaten Dreyer Kretzschmar und aus dem Eisenbahner Kretzschmar Dreyer. Doch Dreyer/Kretzschmar hasst sein neues Leben, das "ihm Seele und Körper vergiftete und ihn in einen Schatten verwandelte". Er versucht, den Identitätstausch aufzuheben, indem er 1933, kurz nach Hitlers Machtergreifung, zwei Züge kollidieren lässt. In einem dieser Züge sitzt sein Schachgegner von 1916, der den Ersten Weltkrieg wider Erwarten überlebt hat und nun, als ranghoher Militär, auf dem Weg zu einem NS-Parteitag ist. Dreyer/Kretzschmar wandert ins Gefängnis, doch der Kriegsheld Kretzschmar/Dreyer übersteht den Anschlag und steigt weiter auf in der Hierarchie des NS-Staats.

Der Sohn Dreyer/Kretzschmars, Franz T. Kretzschmar, macht sich auf, um den "Schatten" seines Vaters loszuwerden. Dazu muss er Kretzschmar/Dreyer, dessen Namensdieb, töten, wenigstens symbolisch: in einer siegreichen Partie Schach. Statt sich von der Vergangenheit der Väter zu befreien und endlich ein selbstbestimmtes Leben zu führen, gerät Franz aber noch tiefer in deren Machenschaften. Kretzschmar/Dreyer rekrutiert ihn für ein Doppelgängerprogramm, das er gegründet hat, um nationalsozialistische Führer bei gefahrenträchtigen Auftritten zu doubeln. Franz endet als Double Adolf Eichmanns, so dass die Frage bleibt, ob es wirklich Eichmann war, der am 31. Mai 1962 nahe Tel Aviv gehängt wurde.

"Schatten ohne Namen" ist in vier Erzählstimmen angelegt. In dieser erzählerischen Struktur liegt die Aussage, dass es nicht die Geschichte gibt, sondern nur fragmentarische, perspektivisch gebrochene Geschichten. Erst deren Vernetzung führt zu einem umfassenderen, jedoch immer noch schillernden Bild. Die Detektivarbeit des Vernetzens ist Sache des Lesers. In Padillas schachspielerisch raffiniert angelegtem Roman erscheinen Zeitgeschehen und historische Personen eher als Hintergrund. Es geht weniger um die historische Wirklichkeit als um die Verwirrspiele, die Lügen und das Schweigen, mit denen sich die Täter ungreifbar machen. Mit fintenreich ver- und entwirrender Erzählkunst legt Padilla die Strategien der Täter frei, die Weise, wie sie geschichtliche Realität durch willfährige Fiktionen ersetzen.

Auch das Autorenprofil der Reihe ähnelt einem postmodernen Flickenteppich. Die Autoren der "Trojanischen Pferde" - bislang 15, davon zwei Frauen - kommen aus den USA, Argentinien, Island, Spanien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Italien, der Slowakei, Finnland und Russland. Größtenteils sind sie in den späten 50er- und im Lauf der 60er-Jahre geboren. Im Gros der Fortysomethings tummeln sich drei ältere Herren: Thomas Berger (geboren 1924), Wenedikt Jerofejew (1938-1990) und Juan Filloy (1894-2005). Zwei Drittel der Autoren bringen Bestseller und in mehrere Sprachen übersetzte Bücher ins Tropen-Programm ein und haben renommierte Preise erhalten. Nur knapp ein Drittel der Autoren - Jonathan Lethem, Berger, Christine Angot und Massimo Carlotto - lebt ausschließlich von der Schriftstellerei. Die Einkommensquellen der anderen sind: Marketing Design (Sinisalo), Redaktion (David Grand), auswärtiger Dienst und Bibliotheksverwaltung (Ignacio Padilla), Schauspiel (John Haskell), Drehbücher (Johanna Sinisalo, Haskell, Mikael Torfason), Gelegenheitsarbeiten (Jerofejew), Journalismus (Torfason, Michal Hvorecky, Jörg Albig, Holger Geyer), Juristerei (Filloy) und Übersetzungen (Thomas Raab).

Die US-amerikanische Literatur bildet den Schwerpunkt der "Trojanischen Pferde". Zehn der 24 Titel und vier der 15 Autoren kommen aus den Staaten. Neben David Grand, der bei Tropen auch mit dem Krimi noir "Körperfluchten" vertreten ist, sind dies Jonathan Lethem, Thomas Berger und John Haskell. Lethem ist der Starautor der Reihe. Er steuert allein sechs Bücher - fünf Romane und einen Erzählband - bei, von denen das Großstadtepos "Die Festung der Einsamkeit" das prominenteste ist.

Nur Supermans Unverletzlichkeit und seine "Festung der Einsamkeit" könnten den schüchternen Comicfan Dylan Ebdus vor den alltäglichen Dramen des Lebens retten. Dylans Vater, ein Maler und Filmemacher, und seine Mutter, eine politische Aktivistin, glauben an die Idee des melting pot, und so zieht die Familie um 1970 nach Brooklyn, damals ein heruntergekommenes, fast nur von Schwarzen bewohntes Terrain. Als eines der sehr wenigen weißen Kinder im Viertel zu einem Dasein als krasser Außenseiter verurteilt, will Dylan sich der schwarzen Nachbarschaft anpassen, will selber schwarz werden. Er ahmt die Schwarzen nach, spielt deren Spiele, taucht ein in die schwarze Kultur, übernimmt deren Idole und Ideale. Doch im urbanen Dschungel der rivalisierenden Crews und Gangs ist und bleibt er der "Whiteboy", der stets in Gefahr ist, gewürgt, geprügelt, gefilzt, abgezogen und immer wieder neu gedemütigt zu werden. Fatal in einer Welt, in der nur Respekt das Überleben ermöglicht.

Als Mingus Rude, Sohn eines abgetakelten Funksängers, in der Nachbarschaft auftaucht, bessert sich Dylans Lage. Mingus, schwarz und ein Jahr älter, nimmt Dylan unter seine Fittiche. Das Abenteuer dieser schwarz-weißen Freundschaft beherrscht den umfangreichen ersten Teil des Romans. Mingus bringt Dylan zweierlei bei: das Coolsein und das Taggen. Die beiden Jungs ziehen gemeinsam durch die riesige Stadt, be-schreiben sie, geben ihr eine eigene Signatur. So werden sie, für alle sichtbar, Teil der urbanen Mythologie. Dylan, obwohl zeichnerisch begabt, kreiert kein eigenes Tag, sondern imitiert das von Mingus. Die popkulturellen Techniken, die von den Figuren angewandt werden - das Imitieren, Kopieren, Zitieren, Cutten, Mixen und Samplen -, prägen die Ästhetik des Romans. Nicht zuletzt diese Techniken machen die "Festung der Einsamkeit" zu einem sehr reichen Buch, in dem die Popkultur der späten 1960er-, der 1970er- und frühen 1980er-Jahre vielfältig verarbeitet ist.

Dylan und Mingus teilen sich nicht nur ein Tag, sondern auch eine Geheimidentität: die des Superhelden Aeroman, in den sie sich kraft eines magischen Rings verwandeln, den sie von einem Penner haben. Als mal weißer, mal schwarzer Aeroman machen sie der irritierten Polizei Konkurrenz bei der Jagd auf Straßengangster. Auf ihren Expeditionen ins wilde Leben Brooklyns entdecken Dylan und Mingus noch mehr Verbindendes: Drogen, Sex, Comic-Erstausgaben, den Groove von Funk, Rap und Punk und mit all dem eine Kraft, die sogar Gefängnismauern überwindet. Doch während Mingus auf die schiefe Bahn gerät, besucht Dylan weiterführende Schulen, zieht nach Kalifornien und wird Musikkritiker. Der zweite Teil des Romans besteht aus einem Essay, den er über Mingus' Vater und seine Musik geschrieben hat. Im dritten Teil sehen wir Dylan als einen Erwachsenen, der daran verzweifelt, weder eine weiße noch eine schwarze Identität zu haben.

Die "Festung der Einsamkeit" ist ein Buch der Initiationen, der mehr oder weniger cool kaschierten, unzähligen ersten Male, aus denen Kindheit und Jugend bestehen. Lethems epischer, für Fantasyeinlagen offener Realismus breitet die Zeit des Heranwachsens in einer Vielzahl dichter und sensibler Bilder aus. Die geheimen Ängste und Sehnsüchte der Jugend finden endlich Worte. Lethem überzieht das "Katastrophengebiet" der Pubertät mit wunderbarer Roman-Graffiti. Die "Festung der Einsamkeit" ist, ganz einfach, ein monumental schönes Buch.

Lethem zeigt Menschen auf der Suche. Auch seine anderen fünf "Trojanischen Pferde" schildern die Suche nach dem, was dem einzelnen Leben Sinn geben könnte, mit großer Intensität. Ein guter Einstieg ins Lethem-Universum ist die Erzählsammlung "Menschen und Superhelden". Lesenswert ist etwa auch die genial-versponnene Lovestory "Als sie über den Tisch kletterte" oder der faszinierend sprachmächtige Roman "Motherless Brooklyn", die Geschichte des am Tourette-Syndrom leidenden Waisenjungen Lionel Essrog, der in der Unterwelt Brooklyns den Mörder seines Ersatzvaters jagt. Zur Zeit arbeitet Lethem an einem umfangreichen Roman über das heutige Manhattan. Man darf gespannt sein.

Thomas Berger ist ein Klassiker der amerikanischen Gegenwartsliteratur. Hierzulande ist er vor allem durch die Verfilmung seines Bestsellers "Little Big Man" - mit Dustin Hoffman in der Hauptrolle - bekannt. Wie "Little Big Man" und viele andere Bücher Bergers ist "Abenteuer einer künstlichen Frau", erschienen als "Trojanisches Pferd" Nr. 17, eine satirische Abrechnung mit dem American oder eben Western way of life.

Ellery Pierce ist Mitte vierzig und Konstrukteur animatronischer Geschöpfe für Filmstudios und Vergnügungsparks. Er erfüllt sich seinen heißesten Wunschtraum: die perfekte Frau. Phyllis, so nennt er die selbstgebastelte Androidenlady, ist schön, toll im Haushalt, immer bereit zum Sex und - fast noch wichtiger - zur Anbetung ihres Herrn und Meisters. Doch da Ellery seiner Traumfrau nicht nur beheizbare Lippen und einen "herrlichen Hintern", sondern auch lernfähige Prozessoren spendiert hat, entwickelt sie einen eigenen Kopf und - Ehrgeiz. Aus dem Fernsehen eignet sich Phyllis diverse Verhaltensmuster und Sprachschablonen an, und schon bald verlässt sie ihren Schöpfer, um eine Showbiz-Karriere zu starten.

Während Ellery in Liebeskummer versackt, seinen Job verliert und auf der Straße landet, geht es für Phyllis steil bergauf. Nach kurzen Ausflügen ins Sexbusiness macht sie am Theater mit einer Pornoversion von "Othello" Furore und wird Filmstar. Ihren größten Erfolg erringt sie mit einer Filmkomödie, deren Drehbuch sie Szene für Szene aus populären comedies zusammengeklaut hat. Phyllis lernt, andere zu lenken und auf der Medienklaviatur zu spielen. Da sie kein Selbst hat, kann sie jede gewünschte Persönlichkeit simulieren. Ihre Androiden-Identität hält sie geheim, weil sie "keinen Erfolg bei einem Publikum haben konnte, das nach Identifikation mit jenen verlangte, die seinesgleichen imitierten". Schließlich steigt sie in die Politik ein und wird die erste Präsidentin der Vereinigten Staaten. Rasch mutiert sie zur Diktatorin, so dass Ellery, mittlerweile ihr Manager und Berater, die Notbremse ziehen muss.

"Abenteuer einer künstlichen Frau" porträtiert eine Lebensform, die in allem - Beziehungen, Arbeit, Kultur - zur Show verkommen ist. Phyllis' "Nicht-Menschlichkeit" reflektiert den Zynismus einer Gesellschaft, die aus Inszenierungen ohne Inhalt besteht. Nur der Erfolg zählt. Selbst die Forderung "Frauen an die Macht!", gestern noch Treibsatz einer gesellschaftlichen Revolution, läuft heute auf einen bloßen karrieristischen Fake hinaus. So bösartig Bergers Sittengemälde ist, so witzig ist es auch. Das Buch, in dem sich der Pygmalion-Mythos und Philip K. Dicks "Simulacra" kreuzen, ist durchweg giftig und amüsant.

John Haskell, der vierte amerikanische Autor der Reihe, hat mit "Amerikanisches Fegefeuer" ein vielbeachtetes Romandebüt vorgelegt. Auch dieses "Trojanische Pferd" enthüllt ein Porträt amerikanischer Befindlichkeiten. Die Hauptfigur, der Redakteur Jack, verkörpert die USA im 9/11-Schock.

Ein junges Ehepaar, Jack und Anne, wird auseinandergerissen. Unterwegs auf den Straßen New Jerseys, kauft er ihr in einem Tankstellenshop etwas zum Naschen, und als er herauskommt, ist sie spurlos verschwunden. Zuerst bildet sich Jack ein, Anne sei entführt worden. Aber zu Hause, in ihrer New Yorker Wohnung, findet er eine USA-Karte, auf der eine Route von New York nach San Diego - Annes Heimatstadt - eingezeichnet ist. Jack glaubt, dies sei ein Fingerzeig seiner Frau. Voller Hoffnung, dass dies der Weg zu ihr sei, setzt er sich ins Auto und fährt die markierte Strecke quer durch Amerika ab. Erinnerungen an Tage ehelicher Zweisamkeit treiben ihn an, besonders an einen "wolkenlosen Septembermorgen" ein halbes Jahr zuvor, als er und sie glücklich im Bett lagen, während draußen "schwarzer Rauch in den Himmel" New Yorks stieg.

Jacks Roadtrip läuft in sieben Sequenzen ab, die jeweils um eins der christlichen Hauptlaster kreisen. Jack entdeckt diese Laster an sich, aber auch an seinen Landsleuten. Er lernt, Amerika kritisch und von den Rändern her, etwa aus dem Blickwinkel der Indianer zu sehen. Mit der Zeit merkt er, dass er sich nach dem Verlust Annes an ein "Gedankenkonstrukt" geklammert hat, das er der Wirklichkeit aufzwingen will. Seiner Trauer, seinem Zorn und seiner Sehnsucht nach dem alten Leben unterwirft er alles andere. Zu guter Letzt ist er aber "bereit, die Welt mit neuen Augen zu sehen und durch diese neue Art des Sehens ein anderer zu sein". Was für Jack bedeutet, dass er alles loslassen muss, sogar seine Existenz, aber eine Art Glück wiederfindet.

Haskell beschreibt die USA nach 9/11 als Vorhölle, der nur entkommen kann, wer sich von den illusionären Gewissheiten des American dream verabschiedet. "Amerikanisches Fegefeuer" ist ein Plädoyer für einen Neuanfang. Zu den Stärken des Romans zählen die feinfühlige und bewegende Darstellung von Jacks Irrungen, die zarte Polaroid-Lyrik der Szenen und der Humor ("Ich bin vielleicht tot, aber ein Marshmallow röste ich mir trotzdem."). Kunstvoll und mit leichter Hand mixt Haskell Romangenres und vielerlei Sujets aus Literatur und Film. In "Amerikanisches Fegefeuer" klingen Dantes "Divina Commedia" an, Jack Kerouacs "On the Road" und "Ubik" von Philip K. Dick, aber ebenso Mystery-Movies wie "The Sixth Sense" und "Vanilla Sky" oder Thriller wie "Seven" und "Spurlos".

Zwei Autoren der "Trojanischen Pferde" haben literarische Skandale heraufbeschworen: Christine Angot mit "Inzest" und Mikael Torfason mit "Der dümmste Vater der Welt". Angot provozierte, indem sie ihre Beziehung zu einer Frau und zu ihrem Vater outete, und Torfason, da seine Hauptfigur die liberalen Grundsätze seines Landes von rechts attackiert.

"Drei Monate lang war ich homosexuell", schreibt Christine Angot im Rückblick auf ihre Affäre mit einer Ärztin. Die einzige Frau, die sie wirklich liebe, sei jedoch ihre Tochter Léonore. Ihr ist "Inzest", in Frankreich die literarische Sensation des Jahres 1999, auch gewidmet. Angot sichtet die Verheerungen, die der Inzest mit dem Vater in ihrem Leben angerichtet hat. Sie deckt die "Markierung" auf, das Stigma, das ihr der Vater zugefügt hat. Die homosexuelle Affäre erscheint in diesen Betrachtungen als ein verschobener, an Léonore vorbeigeschobener Inzest. Angot entdeckt in ihrem Denken und Fühlen eine inzestuöse Struktur, die sie zwingt, Grenzen zu durchbrechen und Unzusammengehöriges zu vermischen. Es ist eine Form der Verrücktheit, die heftige psychosomatische Leiden verursacht. Obwohl Angot ihren Wahnsinn erstaunlich klar durchleuchtet, treibt er sie dazu, sich und ihre Beziehungen zu zerstören.

Angot fühlt sich durch den Inzest in "No man's land", ins Land der Unberührbaren verstoßen. Über ihre Leiden zu schreiben heißt für sie, die inzestuöse Struktur aufzubrechen und - vielleicht - den Weg in ein halbwegs unversehrtes Dasein zu finden. "Schreiben ist eine Art Schutzwall gegen den Wahnsinn", wie sie feststellt. Angot errichtet zwischen sich, Léonore und dem Wahnsinn eine schützende Sprachmauer. Doch das Schreiben ist für Angot nicht nur Selbstrettung, sondern auch eine "Heilsmission". Indem sie sich und ihre intimen Leiden bloßstellt, will sie dazu aufrufen, die "Sabotage" zu stoppen, die der Missbrauch im Leben der Frauen anrichtet. Angot bricht Tabus, um ein Tabu zu stärken. Ihr Kampf mit den Dämonen des Inzests entspinnt sich in einer Stenografie der Leidenschaft. "Inzest" ist ein packender, von Gedankensprüngen und anekdotischen Trümmern zerwühlter Monolog. Das Buch ähnelt einem nächtlichen Telefonat mit der geduldig zuhörenden besten Freundin. Die hohe Drehzahl, mit der Angot um sich selbst rotiert, kann enervieren, aber ihre écriture ist unbestreitbar brillant und hat existentielle Wucht.

Die beiden anderen "Trojanischen Pferde" Angots, "Die Stadt verlassen" und "Warum Brasilien?", verarbeiten die Nachgeschichte von "Inzest". In "Die Stadt verlassen" erscheint Angots Beschluss, ihren Wohnort Montpellier aufzugeben, als Folge der privaten und öffentlichen Reaktionen auf "Inzest". Angot sieht sich in der Rolle der Antigone, die um einer höheren Moral willen die Gesetze der Stadt bricht und mit einer ungerechten Strafe - der Vertreibung - geschlagen wird. "Warum Brasilien?" schildert den Versuch der Autorin, in Paris ein neues Leben zu beginnen. Während "Die Stadt verlassen" als direktes Nachbeben von "Inzest" noch viel dramatischen Feuerschein freisetzt, driftet "Warum Brasilien?" allerdings öfter ins Banale ab.

Wie redet man das eigene Versagen schön? Am besten, indem man es anderen in die Schuhe schiebt. Dieser Richtlinie folgt Marteinn Máni Saevarsson, 28 Jahre alt, wohnhaft in Reykjavík, Island, und Vater von drei Kindern nur zu oft. Sicher, Marteinn hat es nie leicht gehabt: von klein an Stomapatient, Kind einer psychisch angeschlagenen Mutter, in Patchwork-Verhältnissen aufgewachsen, Trinker, Psychiatriepatient, als Student, Schriftsteller und Journalist gescheitert, als Mann und Vater schwach. Nun, wo das Erwachsensein, das "Schlachthaus der grauen Unerträglichkeit" endgültig zu werden droht, schliddert Marteinn in eine neue, schwere Krise. Um so dringender wird sein Bedürfnis nach Sündenböcken, die schnell ausgemacht sind: allen voran die Eltern, dann auch der liberale, fortschrittliche Zeitgeist, den sie als Alt-68er verkörpern, aber ebenso die Medien und die Politik, die Ehefrau, überhaupt die Frauen, außerdem die Nachbarn, die Ausländer, die Homosexuellen - kurz: alle, die nicht so sind, wie Marteinn sich selber gerne sieht. Und das sind sehr viele.

"Der dümmste Vater der Welt" ist ein biografischer Striptease in fünf Kapiteln (die Überschriften lauten etwa "Ich - der Mann" oder "Der beste Freund des Leichnams"). Sind traumatische Erlebnisse zu berichten, flüchtet Marteinn von der Ich- in die Er-Perspektive. Das Buch liest sich sehr gut und lässt einen nicht los, weil man mit seinem "Helden" oft über Kreuz ist. Marteinn legt genau die Eigenschaften an den Tag, die er seinen Feindbildern nachsagt: Er ist egozentrisch, treulos, wehleidig, verantwortungsscheu, gewalttätig, lautstark und eben dumm. So sehr er sich nach Autorität sehnt, so wenig Halt hat und gibt er selbst. Er posiert gern als Zivilisationskritiker, aber das alles ist letztlich nur wortreich getarnter Nihilismus und Zynismus. Marteinn wäre gern ein ,echter', soldatischer Mann, der in Treue fest zu den Seinen steht. Ob ihm das gelingt, bleibt fraglich. Von privatem Chaos bedrängt, verdammt er die Lebensverhältnisse der urbanen Postmoderne, der er seine Misere zuschreibt. Zurück zur Vormoderne, zum bäuerlichen Patriarchalismus, zu Kinder, Küche und Kirche, zur Nation, zu Blut und Boden - das ist Marteinns Instantrezept. Auf Internet, TV, moderne Medizin et cetera möchte er aber nicht verzichten. Er meint, dass "der einzige Widerstand" gegen die in seinen Augen ,entartete' Gegenwart "im Faschismus und Terrorismus", in blutigen Morden liegt. Er, den angeblich das Heil des großen Ganzen umtreibt, rastet allerdings schon aus, wenn jemand irrtümlich auf seinem Parkplatz steht.

Man muss Marteinn widersprechen, wenn er meint, weder rechtsextrem noch fanatisch religiös noch ein Rassist zu sein. Seine offenherzigen Bekenntnisse entlarven ihn als einen derjenigen, die von der braunen Diaspora her die Demokratie bedrohen. Man muss Marteinn auch widersprechen, wenn er sich in einer Aufwallung von Selbsthass zum "größten Abschaum der Menschheit" promoviert. Er ist einfach einer wie viele, die mit ihrem Leben nicht fertig werden und deshalb eine Gefahr für andere sind. Torfason lässt keine Zweifel daran, dass Marteinns braune Denke "Scheißemief" verströmt. "Der dümmste Vater der Welt" ist die eindringliche Studie eines jungen zornigen, für den Neofaschismus anfälligen Mannes. Zum Schluss schickt Torfason ihn auf eine Reise, nach Deutschland übrigens. Immerhin, Island ist ihn dann eine Weile los.

Zurück zum Profil der "Trojanischen Pferde". Außer Lethems Science-Fiction-Detektivgeschichte "Der kurze Schlaf", zuvor bei Heyne publiziert, sind alle "Pferde" deutsche Erstveröffentlichungen. Von Filloys denkwürdigem Exzentriker-Roman "Op Oloop" (1934) abgesehen, erschienen sämtliche Originalausgaben in den Jahren 1994 bis 2006. Die ausländischen Titel stießen nach durchschnittlich gut zwei Jahren zu der Reihe. Die Übersetzungen sind hochwertig, manche sogar preisverdächtig, etwa die des Sprachkosmos von "Motherless Brooklyn", übertragen von Michael Zöllner, dem Gründer des Tropen-Verlags, oder die von Christian Ruzicska und Colette Demoncy übersetzte écriture von "Inzest". Zwei Bücher sind vergriffen: "Louse" - ist jedoch, wie auch einige andere "Trojanische Pferde", mittlerweile als Taschenbuch erhältlich - und Holger Geyers "Baikonur". In die zweite Auflage gingen binnen Jahresfrist Lethems "Festung der Einsamkeit" und sein kalifornischer Sommernachtstraum "Du liebst mich, du liebst mich nicht", Carlottos Noir-Krimi "Arrivederci amore, ciao" und Sinisalos "Troll". Bis auf einen Band Erzählungen - Lethems "Menschen und Superhelden" - und Jerofejews tagebuchartige "Aufzeichnungen eines Psychopathen" sind alle "Trojanischen Pferde" Romane.

"Ich bin ein finstrer Strahl in diesem Reich des Lichts", befand Wenedikt Jerofejew, und er hatte dabei Russland im ironisch zwinkernden Blick. Der weltweit gerühmte Autor des Kultbuchs "Moskau - Petuschkí" hat es mit seiner Heimat schwer gehabt. Die aus Jerofejews Nachlass veröffentlichten "Aufzeichnungen eines Psychopathen", ein literarisches Diarium in fünf Heften, legen davon ein beredtes Zeugnis ab. Vom 14. Oktober 1956 bis zum 16. November 1957 reichend, gewähren sie Einblicke in das Leben Wenjas, eines selbsternannten Dichtergenies, Trinkers und geistreichen Lästerers wider die kommunistische Diktatur.

Wenja ist 18 Jahre alt und lebt in Moskau. Er leidet unter den Verhältnissen der Post-Stalin-Ära. Die Agitprop, die öden Zwänge der Planwirtschaft, der Kalte Krieg, die Straflager, die Armut der schwer arbeitenden Bevölkerung, die Armee, die totale Überwachung und Gängelung - alles das empört ihn. Als Individualist pocht er auf Redefreiheit und Selbstbestimmung. Nachdem sein Bruder zu sieben Jahren Freiheitsentzug verurteilt wird und wenig später stirbt, auch der Vater nach langer Lagerhaft verscheidet, kommt Wenja ins Trudeln. Der einzige Hoffnungsstern, für ihn wie für viele andere, ist der Suff: "Alkohol ist die Rettung!" Saufen, Kotzen und Fluchen sind unter den gegebenen Umständen Formen des Widerstands, wie überhaupt jede lumpenproletarische Verfehlung - sei es Huren, Klauen, Sabotieren oder Blaumachen, wozu aufzurufen Wenja denn auch nicht müde wird. Die ebenso naive wie betonköpfige Umwelt mit Defätismen, Nonsens und Bummelei brüskierend, wird er von der Universität relegiert und aus dem Komsomol ausgeschlossen. Er verliert sogar seine Arbeit als Lastträger, und man verweist ihn der Stadt.

Die "Aufzeichnungen" führen eine verkehrte Welt vor, in der zum Psychopathen gestempelt wird, wer menschliche Würde einklagt. Wenja, der "Sammler neuester Wahrheiten", malt den Verlust der Humanität im kommunistischen Alltag äußerst lebendig, oft rüpelhaft-derb und urkomisch aus. Und hochliterarisch: An Nikolai Gogols "Wahnsinnigen" und Fjodor Dostojewskijs Mann im Kellerloch erinnernd, findet er zu einer Schreibweise, die nicht nur die Realität ungeschönt konterfeit, sondern in der auch subtile Artistik herrscht. Wenjas Tagebuch kultiviert viele Formen: Selbstgespräche, Träume, Lieder, Appelle, Gedichte, Reden, Streitgespräche, Parabeln, geheimdienstliche Personalakten, Verfügungen, Maximen. Formaler Reichtum war in der kommunistischen Literaturideologie als dekadenter "Formalismus" verschrien. Bei Jerofejew ist er eine aufrührerische Geste aus dem Geist der Schriftstellerei. Mag sich der Autor als "finstren Strahl" verlästern, sein Buch ist ganz sicher ein Lichtblick.

Auf die Frage, was die 24 "Trojanischen Pferde" in ihrer Unterschiedlichkeit gemeinsam haben, gibt es mehrere mögliche Antworten. Zum Beispiel: die Postmoderne. Den progressiven Geist. Die Krise der Identität, als Leitmotiv. Oder ist es doch am ehesten der Barcode, der bei allen Bänden, silbern unterlegt, quer über den Umschlag läuft? Die Umschläge der "Pferde" fallen mit poppigen, metallic-glänzenden Farben ins Auge. Werke von Thomas Struth, Gerhard Richter, Rosemarie Trockel und anderen angesagten Künstlern liefern kongeniale Titelbilder, und der Barcode fungiert als optische Bauchbinde. Innen überzeugen die soliden Hardcover durch lesefreundlichen Satz, schöne Schriften und fantasievolle Typografie. Den Bänden liegen zum Teil Postkarten mit den Motiven der Titelbilder bei.

Jedenfalls, es spricht für die "Trojanischen Pferde", dass sie sich der Schubladisierung entziehen. Sie lassen dem Leser die Freiheit, individuell an sie heranzugehen und immer neue Facetten zu entdecken. Trotzdem beschäftigen sie sich mit klar umrissenen Themen, von denen zum Abschluss drei hervorgehoben werden sollen: Identitätsverlust, Mediendiktatur und Globalisierung. Diese Themen bilden den roten Faden der Reihe. Jedes "Trojanische Pferd" kreist um mindestens eines von ihnen. Die Bände treten so in einem Dialog, erklären sich gegenseitig.

Darf man "Ich" sagen? In Thomas Raabs Debütroman "Verhalten" ist die Sache klar: Man darf nicht. Es geht um einen Psychiater, "A", und seine Frau, "O". Das Paar hat zwei Kinder: "B" und "M". A und O trennen sich, und O tötet B und M, indem sie sie aus dem Fenster wirft. O kommt in die Psychiatrie, flieht, legt sich in den Schnee und erfriert. Das Geschehen, das von einer ähnlichen realen Familientragödie angeregt ist, verteilt sich auf zwei "Hauptstücke". Das erste Hauptstück ist in Paragrafen gegliedert und als kybernetisches Brevier angelegt, inklusive wissenschaftlicher Terminologie, Schaubildern, Fragebögen und Lexikonartikeln. Es beschreibt das Leben der Beteiligten in einer Metropole (Wien) als Modell urbanen Verhaltens. Das zweite Hauptstück gibt die Meditationen Os wieder, die auf der Suche nach dem verlorenen Ich zur Mörderin wird und schließlich selber ums Leben kommt.

Weil man nicht mehr "Ich" sagen kann, ist es nur konsequent, dass Raabs Figuren anonym sind. Auch Zeit und Ort bleiben weitgehend abstrakt. Figuren, Zeit und Ort sind nur Platzhalter. Sie veranschaulichen ein - so Raab - "System vieler interagierender abstrakter Entitäten", die das moderne Leben bestimmen. Solche "Entitäten" sind zum Beispiel die Geschichte, der Konsum, die Medien und die Sprache. Sie konditionieren das Verhalten nach rigiden Reiz-Reaktions-Schemata von der Wiege bis zum Grab. Alles ist demnach hoffnungslos vorprogrammiert, eine Verkettung starrer Automatismen. Verhalten ist eine Funktion vorgefertigter Muster, Prototypen und Rituale. Sogar im Wahnsinn.

Alle sind denselben Klischees verfallen, tun, sagen und denken dasselbe, und alles wiederholt sich in einem fort. Freiheit und Individualität können nur in kurzen Momenten zerstörerischer Selbstbehauptung aufblitzen. Das sind die Thesen, die Raab in "Verhalten" durchexerziert, stilistisch vielseitig, scharfsichtig und nicht ohne schrägen Humor. Insoweit gelingt ihm der kreative Exorzismus des Immergleichen. Trotzdem wackelt Raabs Kreuzung aus Kybernetik und Literatur. Wäre alles Wiederholung, könnte man nicht über sie schreiben: Hätte "Verhalten" recht, gäbe es "Verhalten" nicht. Eher provisorisch mutet auch der Kunstgriff an, das zweite Hauptstück des Buches aus der Schreibtischschublade der männlichen Hauptfigur A hervorzuzaubern. Wie sollte das Seelenprotokoll der sterbenden Ehefrau O dort hingeraten sein? Und als Urheber dieser geisterhaft poetischen, tiefschürfenden Fragmente käme der eitle Dummkopf A nicht in Betracht. Schließlich: Klingt "Verhalten" nicht zu sehr nach Ingeborg Bachmanns "Der Fall Franza" und Oswald Wiener? Dennoch: Raabs Buch ist von bemerkenswerter sprachlicher Kraft, und es bringt Aspekte heutigen Massendaseins radikal auf den Punkt.

Der postmoderne Alltag, den die "Trojanischen Pferde" schildern, ist von Medien beherrscht. In Johanna Sinisalos formidablem Psychothriller "Glasauge" - eine Metapher für den Fernsehschirm - steuern die Medien sogar deren Macher. Sinisalo, selber Drehbuchautorin, beschreibt, wie die ,Daily-Soapisierung' des Lebens durch das Fernsehen vom Autorenteam einer Daily Soap Besitz ergreift. Die Medien verdrängen das Ich, ebenso das "Wir" eines Kollektivs, und in dem entstehenden Leerraum siedeln sich mediale Fiktionen an. Das Leben ist eine TV-Show, gerade auch für die Showmaster. Dass die totale Mediokratie von ihren Untertanen hörig gestützt wird, weil in ihr jeder für ein paar Minuten berühmt sein kann, sie aber Opfer fordert, von denen sich manche zur Wehr setzen, davon erzählen die "Trojanischen Pferde" auch. Der von Überwachungskameras observierte Louse ist einer dieser Fälle, ebenso die Protagonistin von "Die Stadt verlassen" oder Ellery aus "Abenteuer einer künstlichen Frau", dessen Geschöpf erst durch die Medien wirklich mächtig wird und nur noch per Handstreich gestoppt werden kann.

Was, wenn die mediale Existenz zur einzig möglichen wird? Um dieses Problem dreht sich Michal Hvoreckys Roman "City: Der unwahrscheinlichste aller Orte". Man schreibt das Jahr 2024, ein Staat namens "Supereuropa" existiert. Irvin Mirsky, 24 Jahre alt und Fotograf, ist ein Opfer päderastischer Internetpornografie und selber netzpornosüchtig. Jede Therapie versagt. Als die Sucht lebensbedrohlich wird, flieht er Richtung Osten, über die Grenzen von Supereuropa hinaus in Gegenden, in denen es kein Netz gibt. Nach anderthalb Jahren Abstinenz und ruhelosen Trampens hält er sich für geheilt. Er bekommt ein Fotografiestipendium und begibt sich nach "City", einer neuen, in Deutschland gelegenen Retortenmetropole. Schon der erste Laptop, den er sieht, löst einen schweren Rückfall aus. "Ohne Internet war ich auch nicht ich", wie Irvin traurig feststellt.

Auf seinen Streifzügen durch City wird Irvin klar, dass er kein Einzelfall ist. Auch die anderen hängen am virtuellen Tropf, alle sind krank und süchtig. Das kann kaum anders sein. City, das "Symbol Supereuropas", ist ein künstliches Gebilde ohne Geschichte und Individualität, dafür aber voller Werbung und Ladenketten. Copy and paste lautet das Bauprinzip der Stadt: City hat "keine eigenen Sehenswürdigkeiten, dafür aber Kopien berühmter Attraktionen in rauhen Mengen". Die Bewohner von City sind, wie ihre Stadt, Kopien. Sie tragen Markennamen - Lancia, Nivea, Gucci, Evian und so weiter -, und zur Begrüßung sagen sie Slogans der Firmen auf, nach denen sie benannt sind. Einsam und unter Persönlichkeits- wie Realitätsverlust leidend, sind sie dem Hyperkonsum und dem stetigen fast forward der Trends und Moden ausgeliefert. Sie sind, wie Irvin diagnostiziert, die Wracks der fortgeschrittenen Globalisierung.

Inmitten so vieler Simulationen scheint Irvin jedoch der Durchbruch zur Wirklichkeit zu gelingen. In einem Club lernt er eine Frau kennen, Erika Eroticka. Erika, die eigentlich Lina heißt, ist die Sexkolumnistin von City und ein Medienstar. Mit ihr fängt Irvin eine Beziehung an (seine erste überhaupt). Da kommt ein mysteriöser Stromausfall über die Stadt. Irvin und Erika/Lina nutzen das entstehende Chaos, um einen Aufstand loszutreten. Sex, so verkünden die beiden dem Volk, soll nicht mehr virtuell, sondern real stattfinden. Animiert durch Erika/Linas Parole "Freiheit ist das Recht auf Lust", stürzt sich die Bevölkerung in die sexuelle Revolution. Teile von City verwandeln sich in Woodstock-artige Szenarien, in denen die freie Liebe gelebt wird. Als sich der Stromausfall in die Länge zieht und die Liebesrevolte von Filmteams allzu routiniert dokumentiert wird, kommt Irvin ein Verdacht: Der aufrührerische Hedonismus ist nur ein Schwindel. Dieser Verdacht erhärtet sich, als Erika/Lina beim Sex seinen Lieblingspornoclip nachahmt. Selbst die Revolution war nur "das Spiel von Marionetten vor Kulissen und Attrappen", und er war die Hauptmarionette einer Reality Show. Irvin bleibt wieder nichts als die Flucht, wie Truman Burbank in der "Truman Show". Aber Gegenden ohne Elektrizität sind nicht sehr wahrscheinlich.

Nur wenige Bücher bringen den Zeitgeist so auf den Punkt wie Hvoreckys "City". Seine dramatische, aufwühlende Groteske zeigt eine Zukunft, die unserer Gegenwart bedrohlich nahekommt. Die große Ernüchterung, die der Globalisierung folgt, durchtränkt auch Massimo Carlottos Krimi "Arrivederci amore, ciao". Carlotto geht es aber nicht um die Rolle der Medien in der postmodernen Gesellschaft, sondern um das organisierte Verbrechen, das in ihr wuchert.

Gleich auf der ersten Seite begeht er einen Mord, hinterrücks: Giorgio Pellegrini, Carlottos Antiheld, schreckt vor nichts zurück. International gesucht wegen terroristischer Aktivitäten, taucht er zeitweilig bei einer südamerikanischen Guerillatruppe unter. Jahrelang fälscht er seine Identität und schlägt sich auf Kosten einsamer Frauen im Ausland durch. Dann kehrt er zurück nach Italien und stellt sich den Behörden, weil er das "Scheißleben" auf der Flucht satt hat. Aufgrund eines erpresserischen Deals muss er nur eine geringe Reststrafe absitzen. Im Gefängnis sichert er sich als Spitzel des Wachpersonals und Zuhälter ein angenehmes Leben. Früher wäre ein Verräter wie er von den Mithäftlingen abgestochen worden, "aber", so philosophiert Giorgio, "auch der Knast war nicht mehr das, was er mal gewesen war".

Für Giorgio ist alles nur ein Geschäft, eine Frage des Managements. Frei von allen Werten, Bindungen und Traditionen, nur an Geld interessiert, begeht er ohne Bedenken jede Art Verbrechen. Ein "Mistkerl" zu sein und andere auszubeuten, macht ihm Spaß. Es gibt ihm ein Gefühl von Macht. Giorgio macht ein Vermögen, als er mit Hilfe eines "innerlich verfaulten" Kommissars einen Geldtransport ausraubt. Der Kommissar hilft ihm, die Komplizen zu killen und lenkt die Ermittlungen in die falsche Richtung. Im Nordosten Italiens, dem "Land der Sieger", fängt Giorgio ein neues Leben an. Er entdeckt, dass "ehrbare Bürger und Gauner sich hervorragend ergänzten". Das ist seine Chance. Unterstützt von einem korrupten Anwalt, erwirbt er sich als Gastronom nach und nach gesellschaftliches Ansehen. Leichen pflastern auch diesen Weg. Um seine Rehabilitation nicht zu gefährden, tötet Giorgio sogar seine Verlobte Roberta, Mitwisserin eines seiner Verbrechen. Dann hat er es geschafft: "Endlich war ich einer wie alle anderen. Ein ganz normaler Bürger." Ein ehrbarer Bandit.

Carlotto zeichnet in seinem hochspannenden Reißer das Bild eines Landes, in dem hinter der Fassade bürgerlichen Anstands eine "Mafia moderner Prägung" regiert. Giorgios kaltschnäuziger Bericht lässt jedoch nicht nur tief in die Niederungen Berlusconi-Italiens, sondern auch in die Finsternisse der Globalisierung blicken. Giorgio ist eine Ikone des Raubtierkapitalismus, der böse Geist der globalen Welt. Ihn treibt nur die Geldgier, wo immer er sich befindet, und seine zynischen Triumphe feiert er gleichermaßen über albanische Banden, rumänische Gorillas, spanische Anarchisten, chinesische Näherinnen, kroatische Profikiller, dominikanische Lapdancerinnen, bolivianische Dealer und italienische Honoratioren. Das Böse, das Giorgio verkörpert, ist so banal wie faszinierend: Immer wieder ertappt man sich dabei, wie man mit ihm fiebert. "Arrivederci amore, ciao" bringt es elegant an den Tag: Auch im Leser steckt ein Abgrund. Er ist ein Teil der Welt, von der die 24 "Trojanischen Pferde" erzählen.

Soviel zu den einzelnen Titeln der Reihe. Vier Eigenschaften geben den "Trojanischen Pferden" Kontur: Intelligenz, ,Up-to-dateness', Unterhaltsamkeit und Internationalität. Als Leser kann man sich nur wünschen, dass noch viele weitere Bände folgen. Haben zum Beispiel Japan, Kanada, China, England oder Afrika nicht auch schöne "Pferde"? Die Entdeckerfreude und der Mut, die hinter dieser wirklich außergewöhnlichen Reihe stehen, haben den Tropen-Verlegern 2006 den Zillmer-Preis für verdienstvolles verlegerisches Handeln eingetragen. In der Begründung der Jury heißt es, der Verlag habe es "verstanden, Neugier zu wecken auf unbekannte Autoren oder auf Seitenwerke bekannter". So habe er ein neues junges wie auch ein etabliertes Publikum für zeitgemäße Literatur gewinnen können. Die "Trojanischen Pferde" erobern die Leser-Stadt.

Im Jahr 1996 als kleine Independent-Gründung gestartet, etablierte sich der Tropen Verlag mit "Büchern für die, die Bücher nicht lesen" (Verlagsgründer Michael Zöllner), etwa mit zum Teil sehr erfolgreichen Titeln über Skateboarding oder das Hacken. Vier Jahre später wurde das zwischen Sach- und junger Szeneliteratur aufgefächerte Programm um die "Trojanischen Pferde" ergänzt. Seit Anfang 2008 ist der Tropen Verlag ein Imprint des Stuttgarter Traditionshauses Klett-Cotta. Das erste gemeinsame Programm von Tropen und Klett-Cotta soll im Herbst diesen Jahres erscheinen. Für die "Trojanischen Pferde" stehen schon zwei weitere Romane in den Startlöchern: "Die tiefe Unermesslichkeit des Todes" von Massimo Carlotto und "Eskorta" von Michal Hvorecky. Ob die Tropen-Leute auch unter den Bedingungen des eher suburbanen Stuttgart ihre Linie halten? Möge es ihnen gelingen. "Live long and prosper!"


Titelbild

Christine Angot: Inzest. Roman.
Übersetzt aus dem Französischen von Christian Ruzicska und Colette Demoncy.
Tropen Verlag, Köln 2001.
186 Seiten, 16,40 EUR.
ISBN-10: 3932170474
ISBN-13: 9783932170478

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David Grand: Louse.
Übersetzt aus dem Amerikanischen von Michael Zöllner.
Berliner Taschenbuchverlag, Berlin 2002.
304 Seiten, 7,50 EUR.
ISBN-10: 3442760607
ISBN-13: 9783442760602

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Thomas Raab: Verhalten. Roman.
Tropen Verlag, Köln 2002.
174 Seiten, 17,80 EUR.
ISBN-10: 3932170547
ISBN-13: 9783932170546

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Mikael Torfason: Der dümmste Vater der Welt.
Übersetzt aus dem Isländischen von Tina Flecken.
Tropen Verlag, Köln 2003.
256 Seiten, 18,80 EUR.
ISBN-10: 3932170652
ISBN-13: 9783932170652

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Wenedikt Jerofejew: Aufzeichnungen eines Psychopathen. Tagebuch 1956-1957.
Mit einer editorischen Notiz von Sergej Gladkich.
Übersetzt aus dem Russischen von Thomas Reschke.
Tropen Verlag, Köln 2004.
192 Seiten, 17,80 EUR.
ISBN-10: 3932170636
ISBN-13: 9783932170638

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Jonathan Lethem: Die Festung der Einsamkeit. Roman.
Übersetzt aus dem Englischen von Michael Zöllner.
Tropen Verlag, Köln 2004.
665 Seiten, 24,90 EUR.
ISBN-10: 3932170687
ISBN-13: 9783932170683

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Johanna Sinisalo: Troll: Eine Liebesgeschichte.
Übersetzt aus dem Finnischen von Angela Plöger.
Tropen Verlag, Köln 2005.
264 Seiten, 19,80 EUR.
ISBN-10: 3932170741
ISBN-13: 9783932170744

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Thomas Berger: Abenteuer einer künstlichen Frau. Roman.
Tropen Verlag, Köln 2006.
240 Seiten, 18,80 EUR.
ISBN-10: 3932170830
ISBN-13: 9783932170836

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John Haskell: Amerikanisches Fegefeuer. Roman.
Übersetzt aus dem Amerikanischen von Volker Oldenburg.
Tropen Verlag, Berlin 2006.
263 Seiten, 19,80 EUR.
ISBN-10: 393217089X
ISBN-13: 9783932170898

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Michal Hvorecky: City: Der unwahrscheinlichste aller Orte. Roman.
Übersetzt aus dem Slowakischen von Mirko Kraetsch.
Tropen Verlag, Berlin 2006.
280 Seiten, 19,80 EUR.
ISBN-10: 3932170814
ISBN-13: 9783932170812

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Massimo Carlotto (Hg.): Arrivederci amore, mio.
Übersetzt aus dem Italienischen von Hinrich Schmidt-Henkel#.
Tropen Verlag, Köln 2007.
192 Seiten, 18,80 EUR.
ISBN-13: 9783932170942

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Ignacio Padilla: Schatten ohne Namen.
Übersetzt aus dem Spanischen von Frank Wegner.
Tropen Verlag, Köln 2007.
192 Seiten, 18,80 EUR.
ISBN-13: 9783932170843

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