Triste Offenbarungen eines Kinderbuchautors in Jörg Merks "Reden Sie Tacheles Herr Janosch"

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Herr Janosch, alias Herr Lot, alias Horst Eckert redet über seine Zeit als erfolgreicher Kinderbuchautor und über seinen Niedergang als solcher.

Er äußert sich kritisch über Vertragspartner und wirft ihnen kriminelle Machenschaften vor. Das Interview liest sich wie ein Gespräch zwischen einem Anwalt und seinem Mandanten. Schonungslose Offenbarungen, wie die abgedruckten und ungeschwärzten Kontoauszüge sowie Kündigungen und Verträge begegnen dem Leser ebenso wie die Verbitterung, mit der Horst Eckert darüber spricht. Knebelverträge sollen ihm die gesamten Urheberrechtsnutzungen an circa 30.000 Urheberrechten entzogen haben. Davon betroffen seien Zeichnungen, Bilder, Film- und Theaterrechte und 300 Bücher, vorzugsweise seien diese Verträge zwischen zwei Flügen am Flughafen entstanden.

Zuweilen sind die Passagen mit Aussagen überladen, die sich auch wiederholen. Es mag an der Ausführlichkeit liegen, die Jörg Merk als Interviewpartner verwendet hat. Er hat bewusst darauf verzichtet, die Fragen und Antworten nachträglich zu strukturieren, wie es im Nachwort erklärt wird. Gesprächsunterbrechungen bilden die einzige Gliederung.

Das Buch ist der Anfang einer Serie von Interviews, die unter dem Motto "Reden Sie Tacheles..." steht und ist im Herbst 2007 entstanden.

C.D.

Titelbild

Jörg Merk: Reden Sie Tacheles Herr Janosch. Ein Interview von Jörg Merk.
Neue Welt Verlag, Langenpreising 2007.
134 Seiten, 12,90 EUR.
ISBN-13: 9783937957975

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