Immer wieder „Zettels Traum“ – Friedhelm Rathjen über „Traumzettel. Verstreutes zu Arno Schmidt“

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Fragen sind am fruchtbarsten, solange sie noch nicht gültig beantwortet sind; offene Fragen sind so gesehen immer die besten. Die Aufsätze des Bandes „Traumzettel“ tragen an das Werk Arno Schmidts sehr unterschiedliche Fragen heran, manche lassen sich beantworten, die meisten allerdings bleiben insofern fruchtbar, als sie keine endgültigen Antworten vertragen.

Gestellt werden folgende Fragen: Wo steht der Text „Pharos oder von der Macht der Dichter“ im Gefüge der Entwicklung des schmidt’schen Werks insgesamt, und lässt er sich datieren? Welche minimalen Spuren haben die Regelhüter und Regalflüchter der schmidt’schen Bibliothek im maximalen Werk Schmidts hinterlassen? Wieviele Sprachen gibt es in „Seelandschaft mit Pocahontas“, und dienen diese Sprachen der Aneignung oder dem Verlust von Welt? Spielt Rudolf Erich Raspe im Werk Schmidts eine Rolle? Lässt sich Schmidt in eine Dreierbeziehung mit Joyce und Beckett zwingen? Wie zutreffend ist Schmidts Behauptung, Joyce habe in „Finnegans Wake“ das Werk von Thorne Smith verarbeitet? Spielt „Zettel’s Traum“ an einem einzigen Tag, und wenn ja, lässt sich dieser Tag bestimmen?

Ergänzt werden die Aufsätze durch assortierte Miszellen über: Schmidts Faktentreue, Gutzkow zwischen Schmidt und Joyce, Neil Young mit Pocahontas und immer wieder „Zettel’s Traum“.

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Titelbild

Friedhelm Rathjen: Traumzettel. Verstreutes zu Arno Schmidts.
Edition ReJOYCE, Scheeßel 2011.
168 Seiten, 17,00 EUR.
ISBN-13: 9783000366680

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