Mark-Georg Dehrmann hat eine historisch-kritische Edition von Friedrich Schlegels „Alarcos“ herausgegeben

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Die unvollendete „Lucinde“ von 1799 gehört zu den meistbesprochenen Dichtungen der Frühromantik. Kaum bekannt und noch weniger gelesen ist dagegen Friedrich Schlegels einziges Drama: der „Alarcos“ von 1802. Dabei ist er wie die „Lucinde“ ein Gegenstück zu Schlegels kritischen, literaturtheoretischen und philologischen Schriften. Auch der „Alarcos“ will moderne Transzendentalpoesie sein. In drastisch verknappter Handlung, aber mit forciert komplexer Metrik nimmt er den Stoff einer spanischen Romanze auf. Er setzt Schlegels Theorie der Tragödie um und demonstriert, welche Rolle die Reflexion literarischer Traditionen in der Dichtung der Frühromantik spielt.

Die Edition dokumentiert erstmals die Lesarten aller zeitgenössischen Drucke sowie der Handschrift. Ein umfangreicher Anhang bietet die zugrundeliegende Romanze in deutscher und spanischer Sprache und alle bekannten Rezensionen. Das Nachwort erschließt die komplexe Metrik und führt in die zeitgenössische Rezeption ein.

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Titelbild

Friedrich Schlegel: Alarcos. Ein Trauerspiel. Historisch-kritische Edition mit Dokumenten.
Herausgegeben von Mark-Georg Dehrmann.
Wehrhahn Verlag, Hannover 2012.
232 Seiten, 28,00 EUR.
ISBN-13: 9783865252920

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