,Strong readings‘, Paranoia und Kittlers Habilitationsverfahren

Prolegomena einer Fallstudie

Von Claudia LiebrandRSS-Newsfeed neuer Artikel von Claudia Liebrand

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

2003 legte Eve Kosofsky Sedgwick einen Aufsatz mit dem Titel „Paranoid Reading and Reparative Reading, or, You’re So Paranoid, You Probably Think This Essay Is About You“ vor.[1] In diesem Essay verweist sie auf die Nähe des zeitgenössischen kritischen Denkens und der akademischen interpretativen Praxis zum „concept of paranoia“.[2] Diese Komplizenschaft zwischen Interpretation und Paranoia – auch das führt Sedgwick in ihrem Text aus – ist keine neue Allianz. Im letzten Abschnitt von Sigmund Freuds Auseinandersetzung mit Daniel Paul Schrebers „Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken“, der 1911 erstmals erschienenen Studie „Psychoanalytische Bemerkungen über einen autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia (Dementia paranoides)“, weist der Vater der Psychoanalyse auf die prekäre Verwandtschaft von psychoanalytischer Deutungsarbeit und Geisteskrankheit hin: „Da ich weder die Kritik fürchte noch die Selbstkritik scheue, habe ich kein Motiv, die Erwähnung einer Ähnlichkeit zu vermeiden, die vielleicht unsere Libidotheorie im Urteile vieler Leser schädigen wird. Die durch Verdichtung von Sonnenstrahlen, Nervenfasern und Samenfäden komponierten ‚Gottesstrahlen‘ Schrebers sind eigentlich nichts anderes als die dinglich dargestellten, nach außen projizierten Libidobesetzungen und verleihen seinem Wahn eine auffällige Übereinstimmung mit unserer Theorie. Daß die Welt untergehen muß, weil das Ich des Kranken alle Strahlen an sich zieht, daß er später während des Rekonstruktionsvorganges ängstlich besorgt sein muß, daß Gott nicht die Strahlenverbindung mit ihm löse, diese und manche andere Einzelheiten der Schreberschen Wahnbildung klingen fast wie endopsychische Wahrnehmungen der Vorgänge, deren Annahme ich hier einem Verständnis der Paranoia zugrunde gelegt habe. Ich kann aber das Zeugnis eines Freundes und Fachmannes dafür vorbringen, daß ich die Theorie der Paranoia entwickelt habe, ehe mir der Inhalt des Schreberschen Buches bekannt war. Es bleibt der Zukunft überlassen, zu entscheiden, ob in der Theorie mehr Wahn enthalten ist, als ich möchte, oder in dem Wahn mehr Wahrheit, als andere heute glaublich finden.“[3]

Dass Freuds Theorie mit einer – wahnhaft anmutenden – Hermeneutik des Verdachts operiert, konstatierte bereits Paul Ricœur in den sechziger Jahren.[4] Er positionierte Freud neben Karl Marx und Friedrich Nietzsche. Alle drei legten es – so Ricœur – darauf an, Verborgenes und Verdrängtes sichtbar zu machen: Marx die ökonomischen Realien unter dem ideologischen Überbau, Nietzsche den Willen zur Macht hinter den großen Begriffen der Metaphysik, Freud das Wirken des Unbewussten. Ihr kritischer Impetus attackiert den Schein, das Uneigentliche, um zum Eigentlichen vorzustoßen. Und ihr Impuls ist Misstrauen – ein Misstrauen, wie es auch den Paranoiker auszeichnet, den wir aus der Psychopathologie kennen. Der an Paranoia Erkrankte geht, wenn nicht von einer sorgfältig verdeckten Verschwörung, die – um ihm zu schaden – angestiftet worden sei, so doch von einer feindseligen Haltung ihm gegenüber aus, für die sich lückenlose Beweisketten anführen lassen. Der Paranoiker leidet an etwas, was Jacques Lacan „Beziehungswahn“ oder „Deutungswahn“ nennt.[5] Marginale, abseitige Details werden als Indizien für die die Perzeption organisierende zugrunde liegende ‚eigentliche‘ Wahrheit genommen: Sei es – ich reihe etwas provokativ – die Weltverschwörung der Freimaurer, die sexuelle Ätiologie aller psychischen Störungen, der Wille zur Macht, der sich hinter den Screens der Metaphysik verstecke.

Sedgwick, die das kritische, das aufdeckende, das aufklärerische Potenzial dessen, was sie als paranoid reading (oder auch mit Ricœur als hermeneutics of suspicion) bezeichnet, anerkennt, diskutiert fünf Perspektivierungen von Paranoia. Sie bespricht die Thesen: erstens „Paranoia is anticipatory“, zweitens„Paranoia is reflexive and mimetic“, drittens„Paranoia is a strong theory“, viertens „Paranoia is a theory of negative affects“ und fünftens „Paranoia places its faith in exposure“.[6]

Hier sei nur die für die fokussierte Fragestellung interessanteste Setzung in den Blick genommen: „Paranoia is a strong theory“. Starke Theorien – das ist Konsens – haben eine große Reichweite, sie sind besonders erklärungskräftig und sie sind reduktionistisch, insofern sie eine Fülle von Phänomenen aus einer Grundannahme erklären. Starken Theorien eignet ein Element des Gewaltsamen, ja des Kolonisierenden, auch des Willkürlichen. Phänomene, in unserem Zusammenhang: Text-Phänomene, werden in eine Perspektivierung ‚gezwungen‘, werden einer Argumentationsfigur untergeordnet, werden nicht in ihrer Komplexität ausgeleuchtet, sondern als Indizien für die starke Theorie genommen. Sucht man nach Beispielen für interpretative Anwendungen starker Theorie, sucht man nach in diesem Sinne strong readings – starken Interpretationen, starken Lektüren (ich verwende beide Begriffe hier synonym) – etwa in der Literaturwissenschaft, liegt der Blick auf eine Reihe von Galionsfiguren nahe, zu denen zweifellos auch (der im Oktober 2011 verstorbene) Friedrich Kittler gehört.

Dessen „Aufschreibesysteme 1800/1900“[7] etwa exemplifizieren in jeder ihrer Zeilen, dass der literarische Text Effekt des Medien-, des Aufschreibesystems ist (Kittler verwendet hier bekanntlich einen Begriff aus Daniel Paul Schrebers „Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken“). Ändern sich die technologischen Bedingungen des Aufschreibesystems, ändert sich der Status und der ‚Sinn‘ von Literatur. Blickt Kittler in seiner Studie „Draculas Vermächtnis“[8] auf Bram Stokers „Dracula“, sieht er mitnichten einen Vampirroman, sondern einen Medienroman, dessen Thema allein ist, wie Medien verschaltet sind, wie Inhalte eines Mediums in ein anderes transkribiert werden, inwieweit Medien administrativ und strategisch eingesetzt werden können. „Dracula“ erscheint so als „Sachbuch unserer Bürokratisierung“. In „Musik und Mathematik“[9], Kittlers mehrbändig angelegtem, unvollendet gebliebenem opus magnum, wird gleich die Zivilisationsgeschichte Europas umgeschrieben: Die Schöpfung Europas sei in der musikalischen Sphäre zu lokalisieren.

Kittlers mediendeterministischer und technikzentrierter Ansatz (der auch ein kriegshistorischer ist: es ist die Technik, die Aufschreibesysteme modelliert, und es ist immer der Krieg, der die neuen Techniken hervorbringt) hat in den 1980er-Jahren des letzten Jahrhunderts auch deshalb Furore gemacht, weil sein posthermeneutischer, programmatisch den Sinn aus den Geisteswissenschaften austreibender Gestus neu, überraschend und im skizzierten Sinne von aufklärerischer Paranoia geprägt war: Die Weltliteratur verdankt – das hat Kittler mit aller Schärfe ausgeleuchtet – die Texte Kafkas, um einen von Kittlers zentralen Referenzautoren zu nennen, einem neuen medialen Dispositiv. Punktum.

Die akademische Literaturwissenschaft hat sich – jedenfalls zunächst – mit dem enfant terrible Kittler schwer getan. Wie schwer, zeigt ein Blick auf die elf (vom Gemeinsamen Ausschuss der vier Philosophischen Fakultäten der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg eingeholten) Habilitationsgutachten, die im letzten Jahr in der „Zeitschrift für Medienwissenschaft“ veröffentlicht wurden. Die Lektüre der Gutachten, vorgelegt unter anderem von Gerhard Kaiser, Gerhard Neumann, Wolfram Mauser, Hans-Martin Gauger, verhilft zu stupenden Erkenntnissen in Bezug auf Wissenschafts- und Institutionengeschichte. Besonders instruktiv ist die Debatte, die die Gutachten untereinander führen, weil sie Standards für akzeptable und habilitable literaturwissenschaftliche Arbeit, für das Geschäft der Lektüre, der Interpretation zu formulieren sucht.

Dabei ist zu konstatieren: Wie immer die Gutachten auch votieren, gemeinsam ist ihnen, dass sie das Innovative der vorliegenden Arbeit anerkennen – wenn auch in unterschiedlicher Perspektivierung. Während Kaiser und Neumann, die exemplarisch herausgegriffen seien, das fundamentale Neue, das sie in Kittlers Habilitationsschrift sehen, als Herausforderung und Anregung im Wissenschaftssystem begreifen (bei allen Einwänden etwa Gerhard Kaisers gegen Kittlers Neumodellierung von Literaturbetrachtung), kategorisiert Hans-Martin Gauger die Arbeit nicht als „neu“, sondern als „ausgesprochen modisch“[10]. Einzuwenden gegen sie sei: „Unernst im Stilistischen; unzureichende Begründung: Beliebigkeit im Inhaltlichen; Fehlen fast ganz von Auseinandersetzung mit Anderen; Weigerung, den eigenen Ansatz zu legitimieren; Weigerung, den leitenden Begriff zu explizieren; Ausweichen oder besser Hängenbleiben in einer Art von Poesie.“[11]

Was Gauger anführt, sind keine Petitessen. Und keiner seiner Vorwürfe ist unbegründet. Die „Aufschreibesysteme“ sind in einem leichtfüßigen, ironischen, ja spöttischen Tonfall geschrieben, der wenig akademisch anmutet. Um seine beiden Modelle, das Aufschreibesystem 1800 und das Aufschreibesystem 1900, aufzustellen, geht Kittler durchaus idiosynkratisch mit dem Material um. Wolfram Mauser konstatiert in seinem Gutachten zu Recht: „Wie immer man den Grad der Originalität von Kittlers Habilitationsschrift einschätzt, schwerwiegende Mängel sehe ich in der Art der Durchführung, und zwar vor allem (1) in der fehlenden Begründung der Auswahl des Textkorpus, den sie untersucht, (2) in der einseitigen Auswertung der zugrundegelegten Texte […].“[12] So weist Mauser – herausragende Kenner des Bildungsdiskurses des 18. Jahrhunderts wie Heinrich Bosse würden ihm darin zustimmen – darauf hin: „Mag sein, daß sich von Stephanis ‚Methoden für Mütter … ihre Kinder … lesen zu lernen‘ ableiten läßt, daß es tatsächlich Mütter gab, die Kinder im Lesen unterrichteten. Ist damit aber schon sichergestellt, daß die Leselehrbücher Stephanis als Kronzeugen für das ‚Gleichungssystem Frau=Natur=Mutter‘ […] dienen können? Meine Zweifel bestätigt das Lehr= und Lesebuch für die Jugend und ihre Freunde (1801) von Joachim Heinrich Campe, das mir in Original vorliegt.“[13] Kittler wählt tatsächlich tendenziös aus, vernachlässigt Fragen der Repräsentativität, hängt seine ‚starke Theorie‘ an punktuellen Beobachtungen auf, ignoriert weitestgehend die vorliegende wissenschaftliche Auseinandersetzung. Mit Umberto Eco könnte man ihm vorwerfen: „[F]rom a certain point of view everything bears relationships of analogy, contiguity and similarity to everything else. […] [T]he difference between the sane interpretation and paranoiac interpretation lies in […] not […] deducing from this minimal relationship the maximum possible.“[14] Kittler deduziert aus minimalen Referenzen, argumentationsökonomisch im höchsten Maße effizient, maximale Deutungskonsequenzen – insofern ist sein Gestus, sein Verfahren wie auch seine Voraussetzungen, im beschriebenen Sinne paranoisch. Und insofern ist sein Gestus, sein Verfahren von einer – horribile dictu (jedenfalls für Kittler) – Hermeneutik des Verdachts getrieben, die freilegen will, was hinter den Sprechblasen von Dichtung um 1800 und Literatur um 1900 liegt.

Sein Vorgehen – das sei ausdrücklich betont – unterscheidet sich aber allenfalls graduell von dem Vorgehen aller Interpreten: Sie wählen Material aus – und diese Auswahl ist immer auch beliebig: „[D]ie Verwendung des Materials [ist] selber schon Interpretation,“ formuliert Peter Szondi in „Über philologische Erkenntnis“:[15] „Schon bei der vermeintlich der Interpretation vorgelagerten Heuristik begibt man sich also auf das Terrain der Interpretation, und zumindest auf den ersten Blick bietet der zu interpretierende Text keine Anhaltspunkte, wohin und wie weit man dabei zu gehen hat.“[16]

Prinzipiell ist Kittler nicht interessiert an einer Ausleuchtung des Horizontes, den die Texte aufspannen. Auch das sehen die Gutachter sehr genau. Kaiser etwa schreibt: „Kittlers Arbeit ist so weitgreifend und in ihrem Material so vielschichtig, daß eine Kritik im einzelnen nicht stattfinden kann. Angesichts Kittlerscher Geniestreiche wirken jedenfalls viele der Willkürlichkeiten, die Kittler der Hermeneutik vorwirft, als ausgesprochen harmlos. Stellvertretend läßt sich an der Behandlung von Goethes ‚Faust‘ andeuten, wie das Lesen der Werke gegen den Strich, als Belegmaterial für eine übergreifende These, sie punktuell ins hellste Lieht [sic!] rückt bei Destruktion ihrer immanenten Komposition. So liefert Kittler eine glänzende Analyse der Bibelübersetzungsszene, mit Ausnahme der kühnen, aber unbelegbaren These, Mephisto als Geist des Beamten sei der Pate des Übersetzungsaktes […], und der extremen Folgerung, der Pakt sei die Analogie des Beamteneids […]. Aber der ‚Beamte‘ Faust will ja gerade nicht seine ganze Kraft der Hölle widmen, wie Kittler als Gehalt des Beamteneids vorführt. Faust will der Hölle – wie Gott – ihre Ohnmacht vor Augen stellen, ganz abgesehen davon, daß man dem Teufel schon seine arme Seele verkaufen konnte, als an Beamte noch gar nicht zu denken war. Kittlers Analyse verzerrt den Eingangsmonolog […].“[17]

Natürlich ist Kaisers Einschätzung zuzustimmen. Kittlers Lektüren der Kanontexte, die er in den „Aufschreibesystemen“ behandelt, sind luzide, sophisticated, von brillanter Intelligenz, tun den Texten aber, wenn auch nicht immer, so doch nicht nur gelegentlich – wie sagt Kaiser – in „ihrer immanenten Komposition“ Unrecht. Wie man Kittlers Lektüren einschätzt, hängt ab von den Kriterien, mit denen man interpretative Zugriffe evaluiert – ins Spiel gebracht sei eine Kriterienliste, wie sie kürzlich formuliert worden ist: „Wahrheit, Plausibilität, Wahrscheinlichkeit, Interessantheit, Wichtigkeit, Fruchtbarkeit, Neuheit, Kohärenz, Maximierung ästhetischer Bildung oder ästhetischer Wertschätzung, Anschlussfähigkeit an Theorien und Forschungsgeschichte oder für zukünftige Interpretationen“[18].

Was Kittlers in unserem Sinne paranoische, ‚starke Lektüre‘ für sich in Anschlag bringen kann, wäre – geht man von dieser Kriterienliste aus – Interessantheit, Fruchtbarkeit, Neuheit, Grundlegung einer technikzentrierten Medientheorie (im Anschluss an Virilio und McLuhan, denen Kittler sehr viel verdankt, auch wenn er das nicht immer hinreichend deutlich herausstellt), Grundlegung einer materialen Geschichtsphilosophie, sicher auch Anschlussmöglichkeiten für weitere Auseinandersetzungen mit den in den Blick genommenen Texten. Auch Kriterien wie Kohärenz und Plausibilität lassen sich dem Kittler’schen Zugriff nicht absprechen: Kohärenz und Plausibilität werden allerdings auch erzielt durch tendenziöse, punktuelle Behandlung des Textmaterials.

Blickt man vor dem Hintergrund der Kittler’schen medientechnischen Wende auf die turns der letzten Jahre (genannt seien nur einige, der performative turn, der spatial turn, der iconic turn, der material turn), dann lassen sich – gehen jene doch auch von ‚starken‘ Theorien aus – durchaus Bezüge zum ‚Fall’ Kittler aufspannen: auch wenn, das ist mit Nachdruck festzuhalten, die Kittler’schen „Aufschreibesysteme“mit dem turn-Begriff nicht zu fassen sind. Der Effekt, der der Habilitationsschrift, gefolgt von „Grammophon, Film, Typewriter“[19],zuzusprechen ist, lässt sich nicht nur als Wende in der Disziplin, in der Literaturwissenschaft, in der Germanistik, beschreiben: Die „Aufschreibesysteme“ haben „[m]it der Betonung operationaler Aspekte […] die Entzifferung vor-sinnhafter, d. h. insbesondere medientechnischer Strukturen, zu ihrer originären Forschungsagenda gemacht und dieses Kompetenzversprechen – nämlich die Probleme eines Faches auf einer anderen Systemebene diskutieren zu können – erfolgreich in eine universitäre [medienwissenschaftliche] Institutionalisierung ummünzen können“.[20]

Turns hingegen erzwingen in der Regel keine disziplinäre Neuordnung, werden nicht genealogisch im Sinne der Gründung neuer Wissenschaften produktiv, sondern organisieren in kleinerem Stil – die Verwendung des von Thomas S. Kuhn geprägten Begriffes sei erlaubt – Paradigmenwechsel, lenken den Blick der Disziplin auf Fragezusammenhänge, die so dezidiert bislang nicht im Fokus des Fachs standen. Fasst man es weniger ambitioniert, kann man statt von Paradigmenwechseln auch von ‚Moden‘ sprechen, wie es Walter Erhart vor bereits fast 20 Jahren 1994 im „Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft“ getan hat. Erhart hielt damals ein Plädoyer für diese ‚Moden‘ in den Literatur- und Kulturwissenschaften: „Beileibe nicht nur in den letzten zwanzig Jahren, sondern fast in jedem Dezennium dieses Jahrhunderts stand eine neue literaturwissenschaftliche Richtung – wenn nicht deren mehrere – zur Disposition. Erkennbar ist dabei weniger die Geschichte eines stetigen wissenschaftlichen Fortganges als vielmehr ein ständig wechselnder Blick auf die alten literarischen Texte – ein jeweils zeitgenössischer und ein jeweils modischer Blick, der mehr über die historische und politische Sensibilität des Faches […] verrät als die Auflistung einiger weniger methodischer Errungenschaften oder die Rede über die ‚bewahrende‘ Funktion der Geisteswissenschaften. Daß die Richtungen und ‚Moden‘ […] seit einiger Zeit schneller kursieren, ist dabei eher eine Chance – wenn man denn gewillt wäre, sie zu ergreifen.“[21]

Noch schneller als in der ersten Hälfte der 90er, als die Rede noch nicht von turns, sondern von ‚Richtungen‘ und ‚Moden‘ war, dreht sich das Theoriekarussell seit der Jahrtausendwende. Bei den turn-orientierten Interpretationen, mit denen wir es seitdem zu tun haben, handelt es sich durchaus um solche, die sich, was die Verfahren ihrer Lektüren und die Voraussetzungen ihrer Lektüren angeht, – davon war die Rede – an strong theories orientieren, die (wie die ‚paranoischen‘ Lektüren en général) große Reichweite beanspruchen und mit reduktionistischer Effizienz ein schmales Set an Argumentationsfiguren fokussieren. Philologischem „Deutungswahn“, philologischem „Beziehungswahn“ fällt es schließlich nicht schwer, je nach geltendem turn Texte von ihrer räumlichen, ihrer materialen oder performativen Dimension her zu erschließen – um nur einige Trends des letzten Jahrzehnts aufzuführen.

Stefan Börnchen hat vor wenigen Jahren in einem – brillanten – Beitrag „Zum Geburtstag viel Freud. Paranoia und paranoide Geschlechter-Codes in ‚Superman’s Romance With Wonder Woman!‘“ mustergültig das Problemfeld Paranoia und Literaturwissenschaft vermessen.[22] In Auseinandersetzung mit loci classici – neben Sedgwicks Beitrag geht er auch auf Umberto Ecos „Overinterpreting texts“ ein, wie auch auf Jonathan Cullers Antwort auf Eco übertitelt mit „In defence of overinterpretation“ – arbeitet Börnchen die Nähe von Paranoia und Psychoanalyse einerseits und literaturwissenschaftlichem, philologischem Verfahren andererseits heraus – Börnchen zitiert eine Aussage Freuds aus „Eine Teufelsneurose im siebzehnten Jahrhundert“: „Gegen die Psychoanalyse erhebt sich […] der Vorwurf, daß sie einfache Verhältnisse in spitzfindiger Weise kompliziert, Geheimnisse und Probleme dort sieht, wo sie nicht existieren, und daß sie dies bewerkstelligt, indem sie kleine und nebensächliche Züge, wie man sie überall finden kann, übermäßig betont und zu Trägern der weitgehendsten und fremdartigsten Schlüsse erhebt. Vergeblich würden wir dagegen geltend machen, daß durch diese Abweisung so viele schlagende Analogien aufgehoben und feine Zusammenhänge zerrissen werden, die wir in diesem Falle aufzeigen können. Die Gegner werden sagen, diese Analogien und Zusammenhänge bestehen eben nicht, sondern werden von uns mit überflüssigem Scharfsinn in den Fall hineingetragen.“[23] Börnchen konstatiert: „Anders gesagt: Die Gegner der Psychoanalyse, von denen Freud hier spricht, halten sein Verfahren also für eben jene paranoide, unverhältnismäßige Interpretation, vor der Eco warnt – und nicht nur Eco, sondern [in anderem Kontext auch] […] Freud selbst.“[24]

Wie Eco und Freud versucht auch Stefan Börnchen die Grenze zwischen paranoischen Lektüren und angemessenen Lektüren, zwischen Missverstehen und Verstehen zu ziehen. Er verweist auf den hermeneutischen Zirkel, der nachträgliche Korrekturen erlaube und der Paranoia entgegenarbeite: „Denn die Paranoia verweigert sich kategorisch jenem wiederholten Gang durch den hermeneutischen Zirkel, durch den allein die Erkenntnis vorankommt.“[25] Und er bringt ein Quantitätsargument ins Spiel: „Wie die Dosis das Gift macht, so macht sie auch die Paranoia. […] Die Paranoia kann Gift für die Interpretation sein und sie krank machen – bei gegebener Indikation und in angemessener Dosierung kann die Paranoia jedoch auch ein hermeneutisches Heilmittel von fast zauberischer Kraft abgeben.“[26]

Börnchen rekonstruiert die ‚Bollwerke‘, die die von ihm befragten Theoretiker, Freud, Eco und Culler, gegen das Überhandnehmen des Paranoischen aufgebaut haben. Freud vertraue auf die Erfahrung, die Kompetenz des Interpreten, der eben den Weg zwischen „‚Vorsicht‘“ und „‚Kühnheit‘“ einzuschlagen habe.[27] Eco bringe als Korrekturfaktor die „‚Evidenz‘“ ins Spiel, die gebunden sei an die intentio operis – und Culler setze auf „‚Kontexte‘“, die der Interpret an den Text – gemäß seiner, des Interpreten Intuition und Geschmack – herantrage und die den Text „in seiner zu interpretierenden Bedeutung“ binde:[28] „Es sind philologische Kontextualisierungs-Verfahren, mit denen man die Beziehungen zwischen zu interpretierenden Details nicht nur behauptet, sondern sie nachweist (Eco) oder sogar stiftet (Culler). […] In der Verpflichtung auf die Regeln der Philologie sollen sich Lektüre-Freiheit und -Willkür ihre Grenzen setzen. Anders gesagt: Nur die Philologie garantiert die richtige pharmazeutische Dosierung der Paranoia.“[29]

Das klingt nach einer salomonischen Lösung. Auch bei Stefan Börnchens Einsetzung der Philologie als ‚heilender Instanz‘ bleiben aber Fragen offen. Die paranoisch infizierte Philologie soll das Remedium gegen das sein, von dem sie selbst infiziert ist. Das lässt sich einerseits als impfstrategisch geschicktes Vorgehen konzeptualisieren, andererseits treibt es aber auch den Teufel mit Beelzebub aus. Schwierig bleibt der Aushandlungsprozess, was denn „die richtige pharmazeutische Dosierung der Paranoia“ sei. In der hier kursorisch vorgestellten Fallstudie konnten sich die Gutachter gerade nicht darüber einig werden, ob die Kittler’sche Habilitationsschrift dem ‚System Wissenschaft‘ zugehörig sei – oder zu verrückt, zu abgedreht, zu idiosynkratisch, um als wissenschaftlich klassifiziert werden zu können.

Hans-Martin Gauger, der bis zum Schluss des Verfahrens an seiner ablehnenden Position, die eingereichte Schrift als vollgültige Habilitationsleistung anzuerkennen, festhielt, formuliert in seinem Sondervotum: „Der Einwand gegen die von F.A. Kittler vorgelegte Arbeit ist, dass sie unwissenschaftlich ist. Sie ist unwissenschaftlich in einem doppelten Sinn. Erstens ist sie unwissenschaftlich in Ausrichtung und Anlage insgesamt: ein prinzipielles Verfehlen des Wissenschaftlichen. Zweitens ist sie unwissenschaftlich auf Grund von Verstößen gegen elementare Grundsätze wissenschaftlichen, speziell philologischen Arbeitens; hier geht es um Unzulänglichkeiten: die Arbeit reicht hier an das Wissenschaftliche nicht heran.“[30]

Das Wort ‚Paranoia‘ fällt zwar nicht, wird aber ex negativo aufgerufen, wirft Gauger Kittler doch mangelnde Rationalität (das Neben-der-Vernunft-Sein) vor: „Mein Einwand ist […], dass diese Arbeit nicht rational […] zu beweisen sucht, sondern dass sie inszeniert. Sie inszeniert im Sinne eines ‚geistreich verfügenden Kombinierens‘ […], wobei diesem Kombinieren, diesem oft gewaltsamen, sturen und keineswegs immer geistreichen Verbinden – unbestritten – beträchtliche Belesenheit zugutekommt.“[31] Gauger kritisiert die rhetorische und performative Strategie des Kittler’schen Textes, er wirft Friedrich Kittler vor, Opfer jenes „Beziehungswahn[s]“ und „Deutungswahn[s]“ geworden zu sein, der in unserer Terminologie für das paranoid reading steht; Gauger selbst verwendet den Begriff „autistisch[.]“[32].

Demgegenüber erkennen andere Gutachter im Kittler’schen Verfahren höchste ,Solidität‘. Gerhard Neumann, der am schärfsten sieht, welchen immensen, nicht nur medienwissenschaftlichen, sondern auch im Kern literaturwissenschaftlichen Wert, epochalen literaturwissenschaftlichen Wert Kittlers Ergebnisse – etwa für die Kafka-Philologie – haben, schreibt: „Literarische und außerliterarische Texte werden als Beispiele herangezogen – ebenso sachkundig, mit oft geradezu atemberaubender Genaugikeit [sic] in ihrem Beweischarakter.“[33] Auch Kittler selbst nimmt für sich das, was Gauger ihm abspricht: philologische Seriosität, dezidiert in Anspruch. Die „Abwehr“, die Kittlers Arbeit hervorrufe, erklärt Gerhard Neumann wie folgt: „Kittlers Arbeit ruft Abwehr hervor, […] weil sie nicht ‚Wahrheiten‘, sondern ‚Funktionen‘ rekonstruiert und nahelegt, daß Wertungen in diesem Zusammenhang nicht weiterführen; für mich ist die Arbeit freilich zugleich von unwiderstehlicher Faszination, weil sie sichtbar macht – und zwar durch vorzügliche Beispiele, die ein dichtes Argumentationsnetz begleiten – was so zuvor nicht erkennbar war: die ‚Ablesbarkeit‘ kultureller Paradigmen an den fundamentalen Techniken ihrer Reproduktion.“[34]

Die Mehrheit der Gutachter hat sich im Freiburger Habilitationsverfahren auf die Seite des Neuen geschlagen, hat die Arroganz, auch das esoterische Gehabe der Kittler’schen Studie ertragen, weil aller Einwände zum Trotz das stupend Innovative, der überaus begabte und kühne Zugriff, die starke Theorie, die exemplifiziert wurde, überzeugten. Manfred Frank hält in seinem, einem der nachträglich eingeholten Gutachten fest: „Mehrere große Würfe – und ich zähle, trotz einzelner Bedenken, Kittlers Buch dazu – haben massive Kritik an Einzelbehauptungen, philologischen Unpräzisionen, ma[n]gelhaft stringenten Beweisführungen usw. souverän durch die große Sicht, die sie aufgeschlossen haben, vergessen machen: so Benjamins Buch übers Trauerspiel und Foucaults Les mots et les choses. Hier wird etwas im großen Stil gewagt und erprobt.“[35]

Diejenigen Gutachter, die auf die wissenschaftlichen Standards der Literatur-, ja dezidiert der Geisteswissenschaft der 1980er-Jahre pochten, Hans-Martin Gauger, Wolfram Mauser und Gottfried Schramm – und in Bezug auf diese Standards durchaus mit Recht konstatierten, Kittler halte sie nicht ein, sein Buch sei zweifellos intelligent, aber ein akademischer Bastard, der nicht zu legitimieren sei –, scheinen, aus heutiger Perspektive, widerlegt. Die institutionelle Verankerung der Medienwissenschaften an den deutschen Universitäten verdankt sich nicht unwesentlich des Habilitationsgeniestreichs Kittlers. So bezeichnet beispielsweise Dieter Mersch in seiner Einführung in die Medientheorie Kittlers „Aufschreibesysteme“ als „die eigentliche Initialzündung des medial turn in Deutschland“.[36] Technikzentrierte Medientheorie ist seit mindestens zwei Jahrzehnten erfolgreich in Antragsverfahren bei der DFG und anderen Drittmittelgebern. Bereits Jahre vor seinem Tod im Oktober 2011 kümmerte sich das Literaturarchiv Marbach darum, Friedrich Kittlers Vorlass in den heiligen Hallen zu archivieren.

Insofern lässt sich die Geschichte von Friedrich Kittlers Habilitationsverfahren tatsächlich im Kuhn’schen Sinne eines Paradigmenwechsels ,großen Stils’ erzählen – oder im Sinne eines Ausdifferenzierungsprozesses einer neuen Wissenschaft, die eben nicht mehr die Germanistik ist, sondern die technikzentrierte Medienwissenschaft. Fokussiert man die akademische initiation story um die „Aufschreibesysteme 1800/1900“ aus der Perspektive der Fachgeschichte der germanistischen Literaturwissenschaft, dann wird sehr deutlich, wie schwer es ist – auch in gewöhnlich recht homogenen Rezeptionsmilieus, wie Habilitationskommissionen sie darstellen (alle deren Mitglieder sind auf eine Weise fachspezifisch ‚formatiert’, haben einen Ausbildungs- und Qualifikationsgang, der sie mit den Diskursregeln und Sprachspielen ihrer Wissenschaft vertraut gemacht hat) –, Lektüre-Evidenz zu stiften, in Stefan Börnchens Worten: zu klären, welches die richtige, die pharmazeutische „Dosis“ an Paranoia für eine aufklärerische und anregende, dem Ausgangstext gegenüber achtsame Lektüre ist. Tatsächlich sind diese beiden Arme der Waage eben auch nicht mit derselben „Dosis“ zu bedienen: Erwartet man Aufklärung und den gänzlich und stupend neuen Blick auf einen Text oder einen Zusammenhang, darf die Paranoiazutat deutlich großzügiger ausfallen, als wenn es darum geht, einen Text so behutsam wie vorstellbar und ihm in allen Facettierungen möglichst gerecht werdend auszulegen.

Diejenigen, die in Kittlers Habilitationsverfahren auf der Seite der Tradition standen – den Affront gegen die Hermeneutik übel nehmend –, operierten, das zeigen die Habilitationsgutachten, weniger mit Ressentiments als durchaus mit guten Argumenten. Sie führten die Kontextualisierungstechniken, die wissenschaftlichen Standards an, die als state of the art zu gelten hatten (und die sie in Kittlers „Aufschreibesystemen“ vermissten). Und die Argumente der Befürworter der Habilitationsschrift sahen die geltenden Standards zwar in der Mehrzahl auch verletzt, statuierten aber, dass eben diese aufgrund der gänzlich neuen – und genial zu nennenden – Vermessung des Feldes nicht mehr anzulegen seien.

Kittlers Doktorvater Gerhard Kaiser, an dessen Lehrstuhl Friedrich Kittler auch als Wissenschaftlicher Assistent arbeitete und der ein zustimmendes Gutachten vorlegte, sah noch deutlicher als diejenigen, die die Arbeit nicht zur Annahme als vollgültige Habilitationsleistung empfahlen, wie dezidiert die paranoische Lektüre Kittlers, die hinter allem die medientechnische Formatierung auffindet, die Paranoia-Karte an die traditionelle Geisteswissenschaft, Literaturwissenschaft, Hermeneutik zurückgibt: „Die Hermeneutik (inklusive klassischer Philosophie) als paradigmatische Wissenschaft des Aufschreibesystems von 1800 wird als tautologisch entlarvt. Sie ist Teil und Produkt des Wahnsystems, das zum Gegenstand zu haben sie vorgibt. Ihre Sicht von Geschichte ist dementsprechend nichtig, weil sie über sich hinaus nicht greifen kann – auch die Einwände dieses Gutachtens dürften von Kittler als historistisch-hermeneutisch ad acta gelegt werden.“[37]

Trotzdem empfahl Kaiser „mit Emphase“ und „nicht nur aus Sinn für Humor“[38] die Annahme der Arbeit als Habilitationsschrift. Vielleicht auch ein Zeichen dafür, dass die von Kittler als Paranoia gegeißelte Hermeneutik selbst am Verstehen des Anti-Hermeneutischen nicht scheitert.

[1] Eve Kosofsky Sedgwick, Paranoid Reading and Reparative Reading, or, You’re So Paranoid, You Probably Think This Essay Is About You, in: Dies., Touching Feeling. Affect, Pedagogy, Performativity, Durham, London: Duke University Press 2003, S. 123-151.

[2] Ebd., S. 125.

[3] Sigmund Freud, Psychoanalytische Bemerkungen über einen autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia (Dementia paranoides), in: Ders., Gesammelte Werke, hrsg. von Anna Freud [u.a.], Bd. VIII. Werke aus den Jahren 1909-1913, Frankfurt a. M.: Fischer 1999, S. 239-320, hier S. 315.

[4] Vgl. Paul Ricœur, Die Interpretation. Ein Versuch über Freud, übersetzt von Eva Moldenhauer, Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1974 (Erstausgabe 1965).

[5] Jacques Lacan, Über die paranoische Psychose in ihren Beziehungen zur Persönlichkeit, in: Ders., Über die paranoische Psychose in ihren Beziehungen zur Persönlichkeit und Frühe Schriften über die Paranoia, übersetzt von Hans-Dieter Gondek, Wien: Passagen 2002, S. 13-358, hier S. 33, 30 und 31.

[6] Sedgwick, Paranoid Reading and Reparative Reading, S. 130-151.

[7] Friedrich A. Kittler, Aufschreibesysteme 1800/1900, München: Fink 2003 (1. Aufl.: 1985).

[8] Friedrich A. Kittler, Draculas Vermächtnis, in: Ders., Draculas Vermächtnis. Technische Schriften, Leipzig: Reclam 1993, S. 11-57.

[9] Friedrich A. Kittler, Musik und Mathematik I. Hellas 1: Aphrodite: Bd. 1, München: Fink 2005; Friedrich A. Kittler, Musik und Mathematik I. Hellas 2: Eros; München: Fink 2009.

[10] Hans-Martin Gauger, Gutachten zur Arbeit „Aufschreibesysteme 1800/1900“ von Herrn Dr. F.A. Kittler, in: Zeitschrift für Medienwissenschaft 6 (2012) H. 1, S. 137-144, hier S. 143.

[11] Ebd., S. 139.

[12] Wolfram Mauser, Gutachten über die Habilitationsschrift von Friedrich A. Kittler: Aufschreibesysteme 1800/1900, in: Zeitschrift für Medienwissenschaft 6 (2012) H. 1, S. 169-179, hier S. 170.

[13] Ebd., S. 173.

[14] Umberto Eco, Overinterpreting texts, in: Ders. [u.a.] (Hrsg.), Interpretation and overinterpretation, Cambridge [u. a.]: Cambridge University Press 1992, S. 45-66, hier S. 48.

[15] Peter Szondi, Über philologische Erkenntnis, in: Reinhold Grimm und Jost Hermand (Hrsg.), Methodenfragen der deutschen Literaturwissenschaft, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1973, S. 232-254, hier S. 246.

[16] Stefan Börnchen, Zum Geburtstag viel Freud. Paranoia und paranoide Geschlechter-Codes in „Superman’s Romance With Wonder Woman!“, in: Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse 26 (2007), S. 203-243, hier S. 216.

[17] Gerhard Kaiser, Gutachten zur Habilitationsschrift von Herrn Dr. Friedrich A. Kittler: Aufschreibesysteme 1800/1900, in: Zeitschrift für Medienwissenschaft 6 (2012) H. 1, S. 127-133, hier S. 131f.

[18] [Unbek. Verf.], Literatur interpretieren: begriffliche, evaluative und fachkulturelle Aspekte. Tagung des Promotionskollegs „Theorie und Methodologie der Textwissenschaften und ihre Geschichte (TMTG)“ der Universitäten Göttingen und Osnabrück vom 07. bis 09.03.2013 [Call for Papers], www.textwissenschaften.de/tagung.htm (21.02.2013).

[19] Friedrich A. Kittler, Grammophon, Film, Typewriter, Berlin: Brinkmann & Bose 1986.

[20] Ute Holl und Claus Pias, Aufschreibesysteme 1980/2010. In memoriam Friedrich Kittler. Editorische Vorbemerkung, in: Zeitschrift für Medienwissenschaft 6 (2012) H. 1, S. 114-115, hier S. 114.

[21] Walter Erhart, Plädoyer für Moden, in: Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft 38 (1994), S. 415-422, hier S. 417f.

[22] Börnchen, Zum Geburtstag viel Freud.

[23] Sigmund Freud, Eine Teufelsneurose im siebzehnten Jahrhundert, in: Ders., Gesammelte Werke, hrsg. von Anna Freud [u.a.], Bd. XIII. Jenseits des Lustprinzips. Massenpsychologie und Ich-Analyse. Das Ich und das Es, Frankfurt a.M.: Fischer 1999, S. 315-353, hier S. 328f.

[24] Börnchen, Zum Geburtstag viel Freud, S. 223.

[25] Ebd., S. 225.

[26] Ebd., S. 227.

[27] Ebd., S. 228.

[28] Ebd.

[29] Ebd., S. 229.

[30] Hans-Martin Gauger, Stellungnahme (Sondervotum) zur Arbeit von F.A. Kittler „Aufschreibesysteme 1800/1900“, in: Zeitschrift für Medienwissenschaft 6 (2012) H. 1, S. 184-188, hier S. 185.

[31] Ebd.

[32] Gauger, Gutachten zur Arbeit „Aufschreibesysteme 1800/1900“ von Herrn Dr. F.A. Kittler, S. 143.

[33] Gerhard Neumann, Gutachten zur Habilitationsschrift von Herrn Dr. F.A. Kittler Aufschreibesysteme 1800/1900, in: Zeitschrift für Medienwissenschaft 6 (2012) H. 1, S. 133-136, hier S. 134.

[34] Ebd., S. 135.

[35] Manfred Frank, Auswärtsgutachten zur Habilitationsschrift von Friedrich A. Kittler: „Aufschreibesysteme 1800/1900“, in: Zeitschrift für Medienwissenschaft 6 (2012) H. 1, S. 163-168, hier S. 168.

[36] Dieter Mersch, Medientheorien. Zur Einführung, Hamburg: Junius 2006, S. 189.

[37] Kaiser, Gutachten zur Habilitationsschrift von Herrn Dr. Friedrich A. Kittler: Aufschreibesysteme 1800/1900, S. 131.

[38] Ebd., S. 132.

Titelbild

Friedrich A. Kittler: Aufschreibesysteme 1800-1900.
Vierte, vollständig überarbeitete Neuauflage.
Wilhelm Fink Verlag, München 2003.
504 Seiten, 34,90 EUR.
ISBN-10: 3770528816

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