Zu dieser Ausgabe

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Lyrik boomt, und Lyrik zu verlegen muss heute kein Risikogeschäft mehr sein. Das Internet, Publishing on Demand, moderne Druck- und Herstellungsverfahren machen selbst kleinste Auflagen dieser kleinsten aller Gattungen finanzierbar. Mancher Lyrikband wird erst gedruckt und aufgebunden, wenn ein Käufer nach ihm verlangt. Und selbst der mitunter steinige Weg durch Lektorate und Verlage kann mittlerweile umgangen werden - jeder, der publizieren will, kann es tun, einfach indem er seine Files bei technisch entsprechend ausgerichteten Verlagen oder Grossisten hinterlegt bzw. sie direkt im Internet veröffentlicht.

Dem Lyrikboom der 90er Jahre verdankt sich auch der Erfolg der Zeitschrift "Das Gedicht", die heuer zehn Jahre alt wird. Mit der fast schon branchenüblichen Selbstausbeutung hat Herausgeber Anton G[edicht] Leitner sein Heft (die Jubiläumsausgabe "Gedichte gegen Gewalt" ist soeben erschienen) vorfinanziert. Diverse Preise und Auszeichnungen und ein respektabler Mitarbeiterstamm geben ihm Recht.

Im regelmäßig-unregelmäßigen Turnus publiziert auch literaturkritik.de Lyrik-Schwerpunkte. Der Mai scheint uns wiederum ein geeigneter Monat dafür zu sein.

Lutz Hagestedt