LiteraturBank

Robert Gernhardt las in der Credit Suisse

Von Lutz HagestedtRSS-Newsfeed neuer Artikel von Lutz Hagestedt

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Herr Wack vom S. Fischer Verlag organisiert Events für Spitzentitel. Herr Diekmann ist Banker und begreift die Welt als Medium der Selbstbegegnung. Frau Moos verantwortet in der Credit Suisse das Kultuprogramm und hält ihren Bossen die Literatur als Spiegel vor. Die Damen im Publikum kennen sich aus Kronberger oder Bad Homburger Lesezirkeln und finden es fabelhaft, wenn Geldinstitute Literatur fördern. Der Event läuft dann unter der sinnigen Losung "LiteraturBank". Der Dichter schließlich zieht sein Programm durch: ein Gespräch zur Person und Poetologie, gefolgt von einem - kommentierten! - Durchgang durch den neuen Gedichtband. Anschließend Signierstunde bei Wein und Gebäck.

Robert Gernhardt hat gute Erfahrungen mit Banken gemacht (man denke an den Preis der Literatour Nord, gesponsert von der NordLB) - und die Banken gute mit ihm: Sein Kurs steigt seit langem, seine Papiere gelten als beständig, sein Spott ist verkraftbar ("Sogar Banker können Humor haben").

Jetzt wünscht man sich noch eine vorzeigbare junge Dame, Zsuzsa Bánk zum Beispiel. Das wäre dann bereits LiteraturBankBánk.

Titelbild

Robert Gernhardt: Im Glück und anderswo. Gedichte.
S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. 2002.
288 Seiten, 19,90 EUR.
ISBN-10: 3100255038

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