Ernst-Wilhelm Händlers "Sturm" als Taschenbuch

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Dem "trivialliterarischen" Genre der Fantasy-Literatur verpflichtet, doch alles andere als trivial ist ErnstWilhelm Händlers 1999 erschienener Roman "Sturm". "Integratives Moment", schreibt Saskia Schulte, sei "die Wahrnehmung, die Formen der Vermittlung von Wahrnehmung (durch Bilder, Theater, Filme) und schließlich die Möglichkeit virtueller Realitäten". Unser Rezensent Lutz Hagestedt bezeichnete ihn als "rätselhaft"; der "anstrengende Roman" entziehe sich der derzeitigen Tendenz zur belanglosen Unterhaltungsware". (literaturkritik.de 11/1999 https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=543) Architektur und Computertechnologie entfalten in der Welt dieses Romans eine Macht mit totalitärem Anspruch. Kunst, Religion, Mythos, (deutsche) Sprache und moderne Rationalität gehen in ihrem Heil verheißenden Zusammenspiel eine heillose Allianz ein. Utopismus und Totalitarismus gehen Hand in Hand. Der literarische Stil Händlers spiegelt diese Welt und setzt ihr zugleich eine Sprache und Bildlichkeit entgegen, die sich in ihrer Vieldeutigkeit allen Bemächtigungsversuchen entzieht. - Der Roman liegt jetzt in einer Taschenbuchausgabe vor.

K.F.

Titelbild

Ernst-Wilhelm Händler: Sturm. Roman.
dtv Verlag, München 2003.
436 Seiten, 15,00 EUR.
ISBN-10: 3423131632

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