Körper und Identität

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Im Juni 2003 richtete das Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung an der Philipps-Universität Marburg eine Tagung zum Thema "Körper und Identität" aus. In einem nunmehr von Elisabeth Rohr, der derzeitigen Direktorin des Zentrums und Professorin für Interkulturelle Erziehung an der Philipps-Universität, unter dem gleichen Titel herausgegebenen Sammelband sind die meisten der damals gehaltenen Vorträge in überarbeiteter Form nachzulesen. Um die theoretische Vielfalt aktueller Körperdiskurse besser zum Ausdruck zu bringen und eine umfassendere transdisziplinäre Perspektive zu eröffnen, wurden darüber hinaus weitere Beiträge aufgenommen.

Das Buch gliedert sich in vier Teile. Im ersten befassen sich Barbara Duden, Jascha Rohr, Karin Flaake und Julia Estor aus historischer und psychoanalytischer Sicht mit psychischen, somatischen und sexuellen Aspekten des Körpers. Im zweiten Teil folgen Beiträge zu verschiedenen Ausprägungen von Körpermanipulationen und -modifikationen aus den Federn von Elisabeth Rohr, Mathias Hirsch, Kirstin Teuber, Susanne Schröter und Nina Schuster. Sodann erörtern Eske Wollrad, Nina Köllhofer, Bettina E. Schmidt und Denise Gimpel, wie sich historische, kolonialistische und aktuelle Rassismen an Bedeutungszuschreibungen von Körper und Haut aufzeigen lassen. Im letzten Teil gehen Christa M. Heilmann, Julia Koll und Christina von Braun dem Körper als "Objekt vielfältiger Kreationen von Sinnbildern" nach.

Die vorliegende Publikation, so hofft die Herausgeberin, möge zu weiteren Körper-Debatten anregen, "die sowohl anknüpfen an traditionsreiche Körperdiskurse der Frauenforschung wie auch aus der dekonstruktivistischen Entkörperung hinausweisen".

R. L.

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Elisabeth Rohr (Hg.): Körper und Identität. Gesellschaft auf den Leib geschrieben.
Ulrike Helmer Verlag, Königstein 2004.
280 Seiten, 24,95 EUR.
ISBN-10: 3897411474

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