Renate Walls "Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen im Exil 1933-1945" in erweiterter Neuauflage

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

1995 erschien in dem inzwischen bedauerlicherweise liquidierten Kore Verlag ein Lexikon, das nicht nur eine schmerzliche Lücke schloss, sondern sich bald als Standardwerk erweisen sollte: Renate Walls "Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen im Exil 1933-1945". Nun, knapp zehn Jahre später, hat der ehemals als Psychosozial-Verlag bekannte Verlag Haland & Wirth eine erweiterte und aktualisierte Neuausgabe vorgelegt.

Zwar kamen zu den 203 meist weithin unbekannten Autorinnen der Erstauflage keine weiteren hinzu - vermutlich wurden keine ausfindig gemacht -, doch sind einige der Kurzbiografien und Werkübersichten umfassenden Einträge beträchtlich erweitert worden. So etwa derjenige zu Maria Gleim von ehedem gerade mal zehn Zeilen auf nunmehr sieben Seiten. Auch der MitarbeiterInnenstamm hat sich vergrößert. Werk- und Sekundärliteratur-Bibliografien wurden aktualisiert, ohne dass allerdings - soweit es die Sekundärliteratur betrifft - Vollständigkeit erreicht worden wäre. Diese dürfte aber wohl auch kaum angestrebt gewesen sein.

Erwies sich bereits die erste Ausgabe als unverzichtbares Nachschlagewerk für an der Exilliteratur von Frauen Interessierte, so gilt dies umso mehr für die erweiterte Neuauflage.

R.L.

Titelbild

Renate Wall: Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen im Exil 1933-1945. Überarbeitete und aktualisierte Neuausgabe.
Psychosozial-Verlag, Giessen 2004.
553 Seiten, 36,00 EUR.
ISBN-10: 3898062295

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