Übertragungs- und Gegenübertragungsliebe

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Die Beziehungen zwischen Therapeuten und ihren Patienten sind potenziell Liebesbeziehungen, auf die beide die Muster früherer Beziehungserfahrungen übertragen. Von den Verstrickungen, die dabei entstehen, handelt das Buch der Psychoanalytiker Hans Essers und H. Sebastian Krutzenbichlers. Am Anfang stehen die schon legendären Patientinnen Anna O., Dora und Sabina Spielrein. Ein weiteres Kapitel beleuchtet die Beziehung zwischen Elmar Palos und Sandor Ferenczi. "Auch wir müssen uns der Tatsache bewusst sein, dass die Übertragungsliebe und die erotische Gegenübertragung des Analytikers ein Knotenpunkt der Psychoanalyse bleiben", resümieren die Autoren in ihrem Nachwort. "Einst hat das Feuer dieser besonderen Leidenschaft Breuer in die Flucht getrieben, brachte Jung dazu, sich die Finger zu verbrennen, und gab Freud den Anlass zu einer tiefgreifenden Spekulation."

K.F.

Titelbild

H. Sebastian Krutzenbichler / Hans Essers: Muss denn Liebe Sünde sein? Zur Psychoanalyse der Übertragungs- und Gegenübertragungsliebe.
Psychosozial-Verlag, Gießen 2002.
217 Seiten, 24,90 EUR.
ISBN-10: 389806137X

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