Die Dienstverpflichtung eines Intellektuellen

Betrachtungen zu Heinrich Manns Tagebuch "Zur Zeit von Winston Churchill" und seinen Erinnerungen "Ein Zeitalter wird besichtigt"

Von York-Gothart MixRSS-Newsfeed neuer Artikel von York-Gothart Mix

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

In seinem 1915 in den Weißen Blättern erschienenen Essay Zola feiert Heinrich Mann den Wegbereiter des Naturalismus und Autor des aufsehenerregenden Artikels J'accuse als vorbildlichen intellektuellen Schriftsteller. "Intellektuelle", schreibt Heinrich Mann, "sind weder Liebhaber noch Handwerker des Geistes. Man wird es nicht, indem man gewisse Berufe inne hat. Man wird es noch weniger durch das lüsterne Betasten geistiger Erscheinungsformen, - und am wenigsten sind jene Tiefschwärzer gemeint, die gedankliche Stützen liefern für den Ungeist [...]. Der Intellektuelle erkennt Vergeistigung nur an, wo Versittlichung erreicht ward. Er wäre nicht, der er ist, wenn er Geist sagte, ohne Kampf für ihn zu meinen. [...] Ein Krieg kann notwendig und sittlich sein; aber er sei die Krönung eines langen Ringens nach Wahrheit." In der schriftstellerischen Arbeit und Rolle von Émile Zola sieht Heinrich Mann jene Vereinigung von Intellekt und Engagement, die er in seinem 1910 publizierten Aufsatz Geist und Tat zu umreißen versucht und in Deutschland in praxi kaum verwirklicht sieht. Die Haltung Zolas ist ihm fortan Maßstab. Die von den Widersachern diskreditierend gemeinte Charakterisierung Zolas als intellectuell stellt sich für Heinrich Mann als ein Ideal dar, an dem sich die eigene Identität zu orientieren hat.

"Es ist Krieg" - heißt es lapidar am 8.9.1939 am Anfang des Tagebuchs Zur Zeit von Winston Churchill, an dem Heinrich Mann etwa ein Jahr gearbeitet hat und das unverhofft am 22.8.1940 mitten im Satz abbricht. In diesen Tagen ist der 69jährige auf der Flucht, die ihn über Spanien und Portugal bis nach Hollywood führt. Zur Erinnerung: Am 23.8.1939 wird der Hitler-Stalin-Pakt geschlossen, am 1.9. beginnt der deutsche Überfall auf Polen, am 14.6.1940 besetzt die Wehrmacht Paris. 1939 beschäftigt sich Heinrich Mann intensiv mit Friedrich Nietzsche, bringt unter anderem den Essay Mut zu Papier und heiratet am 9.9. in Nizza seine Lebensgefährtin Nelly (Emmy) Kröger. Zur gleichen Zeit wird Maria Mann ins KZ Theresienstadt deportiert. Am 1.9.1940 übergibt Heinrich Mann das Manuskript seines Tagebuchs der Library of Congress in Washington, überarbeitet es noch einmal in der Zeit vom 27.3.-15.6.1941 und streicht bei dieser Gelegenheit die Einträge für das Jahr 1940. Stattdessen formuliert er einen Rückblick vom Jahre 1941 auf das Jahr 1939, der nun dem Torso der Tagebuchaufzeichnungen Zur Zeit von Winston Churchill vorangestellt wird. Teile der ursprünglichen Fassung des Tagebuchs nutzt er schließlich für sein 1944 vollendetes Memoirenwerk Ein Zeitalter wird besichtigt. Tagebuch und Memoirenwerk sind ergo eng miteinander verschränkte Parallelwerke.

Diese Koinzidenz der Werkgenese wird durch die Korrelation der Themen illustriert. Hier wie dort geht es um die Zeitgeschichte, den Krieg, die nazistische Brutalität und die Rolle des Intellektuellen. Wie in den frühen Essays wird Frankreich zum Leitbild erhoben. "Das französische Denken", heißt es gleich zu Anfang der Tagebuchaufzeichnungen Zur Zeit von Winston Churchill, "hat Europa erfüllt und in Atem erhalten, nicht weil es gefällig, galant und leicht gewesen wäre, viel eher vermöge seiner Strenge gegen die Wirklichkeit." Die von ihm geforderte Verbindung von Intellekt und politischer Parteinahme sieht Heinrich Mann seit Jahrhunderten in Frankreich realisiert, "zuletzt bei Zola". Die Flucht aus dem französischen Exil, dem Land, in dem die Menschenrechte proklamiert worden sind, ist für Heinrich Mann ein Schock. "Partir, c'est un peu mourir", lautet eine Kapitelüberschrift, Frankreich ist das Land, "dessen unnennbarer Wert für die Menschheit" gar nicht konkretisiert werden kann. Eine militärische Niederlage Frankreichs ist für Heinrich Mann überhaupt nicht vorstellbar, für ihn steht fest, daß die in der intellektuellen Tradition begründete moralische Überlegenheit Frankreichs über Hitlerdeutschland triumphieren wird. Die im Rekurs auf die revolutionäre Losung Liberté, Egalité, Fraternité postulierten Leitbegriffe Freiheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit sind für Heinrich Mann Ausdruck einer universellen historischen Wahrheit, auf die er sein Konzept einer littérature engagée, der ratio militans und sein Selbstverständnisses als intellektueller Schriftsteller zu stützen versucht.

Der Terminus Intellektueller bezeichnet seit jeher eine status- und berufsunabhängige Rolle, die mit einer höheren Bestimmung, mit einer Mission in Verbindung gebracht wird. Die Konkretisierung des Begriffs ist an Leitvorstellungen gekoppelt, die im selbstreferentiellen Diskurs um die weltanschauliche Benennungsmacht zu bestimmenden Werten und Normen erhoben werden: "Jeder Versuch, Intellektuelle zu definieren", schreibt Zygmunt Baumann, "ist ein Versuch der Selbstdefinition; jeder Versuch, den Status eines Intellektuellen zu gewähren oder zu verweigern, ist ein Versuch der Selbstentwerfung. Definieren und über Definitionen zu streiten sind das Kernstück der Produktion und Reproduktion des intellektuellen Ich". Die Anerkennung und Konsekration des Intellektuellen bemißt sich, wie Pierre Bourdieu betont, "weder am kommerziellen Erfolg - sie ist eher deren Gegenteil - noch an der bloßen sozialen Anerkennung - Wahl in Akademien, Empfang von Preisen usw. -, noch an der schlichten Bekanntheit, die ja durchaus ins Negative schlagen kann." Der Intellektuelle versucht, die dominierenden "Wahrnehmungs- und Bewertungskriterien" einer "Weltsicht" zu problematisieren, also "die Konstruktionsprinzipien von sozialer Welt, die Definition dessen, was wesentlich und was unwesentlich ist, was würdig ist, repräsentiert, dargestellt zu werden, und was nicht." Da sie die "Idee der Universalität" für sich reklamieren, werden Intellektuelle, meint schließlich Jean-François Lyotard, als "Geister" begriffen, "die vom Standpunkt des Menschen, der Menschheit, der Nation, des Volks, des Proletariats, der Kreatur oder einer ähnlichen Entität aus denken und handeln. Sie identifizieren sich mit einem Subjekt, das einen universellen Wert verkörpert; sie beschreiben und analysieren von dieser Position aus eine Situation."

Diese problematische Diskrepanz zwischen universellem Anspruch und selbstreflexiver Standortbestimmung eines intellektuellen Ich lässt sich anhand der 2004 erschienenen Tagebuchaufzeichnungen Zur Zeit von Winston Churchill und des 1946 erschienenen Bands Ein Zeitalter wird besichtigt von Heinrich Mann exemplifizieren. Auch wenn Ein Zeitalter wird besichtigt immer wieder paratextuell als Memoiren- oder Erinnerungsbuch klassifiziert wird, unterscheidet sich der Text von der klassischen Autobiografie im Sinne Philippe Lejeunes. Das problematische Verhältnis von repräsentativer Subjektivität, schriftstellerischer Selbststilisierung, Selbstreflexion und Selbsttäuschung lässt sich anhand eines zwischen faktualer und fiktionaler Narration flottierenden Textes konkretisieren und wird anhand der Differenzierung zwischen einem mit Jx bezeichneten Zeitgenossen und einem beglaubigenden, biografischen Ich für das Publikum ersichtlich. Diese sich so souverän gerierende Erzählerautorität, die den komplexen Verlauf der Historie nicht nur betrachtet, strukturiert und interpretiert, sondern ihr auch noch einen Sinn gibt, bleibt als auktoriale Instanz jedoch Teil der Fiktion. In ihr manifestiert sich die moderne Illusion des allmächtigen und allwissenden Intellektuellen, faktisch unterliegt sie aber genauso der begrenzten "Optik des Zeitzeugen, der sein unbegreifliches Zeitalter durchleidet und zu ergründen versucht".

Dieser universelle Anspruch dokumentiert sich bereits in einem 1942 begonnenen, später verworfenen Projekt mit dem Arbeitstitel Enzyklopädie des Zeitalters, das als Vorstufe des später abgeschlossenen Erinnerungsbuchs gilt. Mit seinem historischen und analytischen Anspruch knüpft Ein Zeitalter wird besichtigt an die frühen programmatischen Geschichtsessays an, die die Frage kultureller Identität und Alterität am Beispiel Frankreichs und Deutschlands, die Rolle des intellektuellen Schriftstellers und das Problem politischer Machtausübung in das Zentrum rücken: Geist und Tat (1910), Voltaire-Goethe (1910), Kaiserreich und Republik (1919) und vor allem Zola (1915). Auch wenn sich der Fokus bedingt durch die Zeitereignisse weitet, sind die Kontinuitäten unübersehbar: So wie die programmatischen Stichworte Geist und Tat als Überschriften von Unterkapiteln im Essay Zola wieder auftauchen, so wird in Ein Zeitalter wird besichtigt und den Tagebuchaufzeichnungen Zur Zeit von Winston Churchill die "französische Überlegenheit" unterstrichen und Zola noch einmal als "wahrhaft und wehrhaft", ja als exemplarischer Vertreter des engagierten, intellektuellen Schriftstellers gefeiert.

Analog zu den Geschichtsessays, in denen Heinrich Mann sein Ideal der ratio militans propagiert und mit dem wilhelminischen Machtstaat abrechnet, bedient er sich vor allem in Ein Zeitalter wird besichtigt einer Bildlichkeit, die mit ihrer stereotypen Kontrastierung von "Gut und Böse", von "Lichtseite" und "Nachtseite" an kontroverstheologische oder pro- und antirevolutionäre Debatten früherer Jahrhunderte erinnert. Heinrich Mann sieht sich als Verfechter der Ideale von Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit, verweist wie in den Tagebuchaufzeichnungen Zur Zeit von Winston Churchill auf den Projektcharakter der europäischen Aufklärung und wähnt sich in der Tradition eines für ihn durch Voltaire repräsentierten Rationalismus. Die in seinem Essay Geist und Tat geäußerte These, ein spezifisch deutsches "Mißtrauen gegen den Geist" resultiere aus einem Defizit engagierter Literatur, greift er im Exil wieder auf.

Während die deutschen Dichter, so Heinrich Mann, in elitärer Verblendung "der Welt eine Statistenrolle" zugewiesen haben, erstritten die Schriftsteller der Nachbarländer eine menschenwürdigere Zukunft: "In den großen Demokratien östlich und westlich von Deutschland ist gekämpft und um des Kampfes willen viel gelesen worden. Sowohl das alte Rußland als auch Frankreich haben eine soziale Romanliteratur ersten Ranges gehabt. In Deutschland ist sie auf Bruchstücke beschränkt. Jeden von uns befähigt die Literatur, zu unterscheiden, was menschenwürdig ist, und aus der kritischen Darstellung einer Gesellschaft erhebt sich, allen begreiflich, die sittliche Pflicht, sie zu ändern." Vom eigenen Geschichtsidealismus geblendet heißt es in den Tagebuchaufzeichnungen Zur Zeit von Winston Churchill anlässlich des Hitler-Stalin-Paktes am 19.-20.9.1939: "Politische Zusammenhänge müssen geistig begründet sein. Die russische und die französische Literatur waren verbündete Grossmächte gewesen, bevor die beiden Staaten es wurden." Diese Vision von einer wirkungsmächtigen Literatur wird mit einer Deutung deutscher Geschichte verknüpft, die Heinrich Mann in den Jahrzehnten zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus nur noch geringfügig modifiziert. Sein 1936 publizierter Essay Die deutsche Lebenslüge beginnt mit den Worten: "Eine unglückliche Geschichte ist nicht auszulöschen. So lebendig ist keine andere geblieben wie die unglückliche Geschichte Deutschlands. Sein Volk büßt heute Versäumnisse, die vierhundert Jahre alt sind."

Heinrich Manns Interpretation der Historie in seinem Memoirenwerk und den Tagebuchaufzeichnungen beruht nicht auf der Analyse aller "Eigenschaften einer historischen Erzählung", sondern wird von Stereotypen, vereinfachenden Analogien und Klischees bestimmt. So irritierend die Parallelisierung von "Cäsar, Napoleon" und "Garibaldi" im Essay Zola ist, so befremdend ist in Ein Zeitalter wird besichtigt die Gleichsetzung Heinrichs von Navarra mit Charles de Gaulle. Lapidar äußert der Erzähler zu Beginn des 14. Kapitels: "Das Frankreich des Königs Henri Quatre und des General de Gaulle ist durchaus das gleiche." An anderer Stelle wird dafür plädiert, in "Henri Quatre" den "Bolschewik" zu suchen, während sich "Fürst Bismarck" in einem "noch geheimnisvollen" Zusammenhang mit "Winston Churchill" positioniert und als Gegner der Nationalsozialisten "auf seiten der Sowjetunion" gesehen wird. "Es ist heute so und wird auch früher wahr gewesen sein" heißt es en gros über Jahrhunderte russischer Geschichte, während sich en détail in der Luftschlacht um England 1940 "das gleiche" vollziehe wie 1914 "an der Marne". Ergo ist "Stalingrad gleich Valmy" und selbst der "Abstand der Französischen Revolution von der russischen " kann einzig und "allein zeitlich bedingt" sein.

Ähnlich vage und historisch kaum konkretisierbar sind die Leitbegriffe, mit denen Heinrich Mann operiert: Gerechtigkeit,Weltrevolution, Geist, Tat, Wahrheit, Volk, Ehre, Menschenpflicht, Freiheit oder Macht. Diese Entitäten, die wie ein roter Faden das Grundmuster seiner Geschichtsdeutungen durchziehen, fungieren als Quasipersonen, stehen für negative oder positive Charakteristika und operieren einzelnen Helden ähnlich in einem von "abstrakt umrissenen" Kollektiven bestimmten Geschichtsverlauf. Im fünften Kapitel des Erinnerungsbuchs wird die Komplexität des Historischen endgültig zum Schicksal eines fiktiven Helden reduziert. Hier heißt es lapidar: "Schließlich erleben Völker nicht anderes als der einzelne." Die von Heinrich Mann inflationär benutzten Leitbegriffe fungieren als Stempel einer ideologischen Beglaubigung, die der Historie eine besondere Rolle im Prozess des Verstehens zuweisen soll. Wie weit Heinrich Manns Besichtigung des Zeitalters von den aufklärerischen Grundprinzipien und intellektueller Redlichkeit entfernt ist, zeigt seine ideologisch bestimmte Bewertung sowjetischer Politik unter der Federführung ihres Ministerpräsidenten, Generalissimus Marschall Jossif Stalin. Das durch Stalin repräsentierte System ist ihm in seinem Memoirenwerk Ein Zeitalter wird besichtigt eine "Idee" auf der Weltenbühne, die "heilig recht" hat und gerade deshalb werden die "Opfer von schauriger Phantastik", so der sich als Intellektueller verstehende Heinrich Mann, "so einfach dargebracht". Geschmeichelt notiert er in seinen Tagebuchaufzeichnungen Zur Zeit von Winston Churchill, daß die Lektüre seiner Werke in der Sowjetunion "staatlich vorgesehen und erwünscht" ist: "Was ich in meinem ganzen Leben hervorgebracht habe, die Sowjet-Union konsumierte es in riesigen Mengen; ich war dessengleichen nicht überall gewohnt gewesen."

Auf fatale Weise scheint Heinrich Mann die von Bourdieu konstatierte Hybris eines aus allen sozialen Bindungen gelösten Intellektuellen zu bestätigen. Heinrich Manns Ein Zeitalter wird besichtigt offenbart noch deutlicher als die Tagebuchaufzeichnungen Zur Zeit von Winston Churchill, dass seine bereits in den Essais Zola oder Geist und Tat vollzogene Mystifizierung des Geistes zur "Quelle aller positiven Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit, Menschenliebe und Demokratie" letztlich zur Pose mutiert. Der spätestens 1910 mit dem Begriff ratio militans umschriebene Anspruch und das in den Erzähltexten Professor Unrat, Abdankung oder im Untertan verfolgte Projekt, die Korrelation von Macht und Ohnmacht sozialpsychologisch zu durchdringen und den autoritätshörigen Zeitgenossen als "Sklaven" einer "rätselhaften Kollektivität" zu dekuvrieren, bleibt auf das wilhelminische Kaiserreich und seinen Weltmachtwahn fixiert und gewinnt nie die ideologieunabhängige Dimension, die Alfred Döblin mit seiner Formel ars militans bezeichnet.

Ungeachtet der zahlreichen Parallelen zwischen dem Memoirenwerk Ein Zeitalter wird besichtigt und den Tagebuchaufzeichnungen Zur Zeit von Winston Churchill ist ein Unterschied auffällig: die Beurteilung und Idealisierung Stalins. Den Überfall der Sowjetunion auf Finnland am 30.11.1939 stuft Heinrich Mann in seinen Tagebuchaufzeichnungen Zur Zeit von Winston Churchill als "unentschuldbar" ein, als Verrat von "sittlichen Grundlagen", gleichbedeutend mit zaristischem "Landraub". Explizit wird hier Stalin als der "Schakal im Kreml" tituliert. Hier wird offenkundig, dass Heinrich Mann sich später dann in seinem Memoirenwerk Ein Zeitalter wird besichtigt einer rigiden, problemblinden Parteilichkeit unterwirft. Die antifaschistische Disziplin hat für ihn offenbar absolute Priorität vor der Einsicht in die historische Komplexität. Unmissverständlich heißt es bereits am 29.-30.10.1939 in den Tagebuchaufzeichnungen Zur Zeit von Winston Churchill: "Ein wirklicher Antifascist muss nicht Kommunist, aber er kann nicht Antikommunist sein." Diese Dienstverpflichtung des Intellektuellen konterkariert die eigenen Postulate, offenbart einen weiteren fundamentalen Unterschied zu Döblin, der 1940 ebenfalls nach Hollywood flüchtete und verweist auf eine Tradition der Gesinnungsästhetik, die bis 1989 fortwirkt.

Titelbild

Heinrich Mann: Zur Zeit von Winston Churchill.
S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. 2004.
543 Seiten, 22,90 EUR.
ISBN-10: 3100478142

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