Kapitalistik - Georg Fülberth legt den Grundstein zu einer neuen Wissenschaft

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

"Nur als brotlose Kunst kann Kapitalistik die nötige Rücksichtslosigkeit aufbringen", heißt es in der Vorbemerkung zu "G Strich": Wer sich zum Studium der Kapitalistik entschließt und zu diesem Zweck Fülberths 'Kleine Geschichte des Kapitalismus' zur Hand nimmt, lernt nichts über Fundraising und Selbstmarketing, aber viel über die Theorie und Geschichte des herrschenden Wirtschaftssystems. Fülberth erläutert Grundbegriffe des Kapitalismus von A wie Arbeit bis Z wie Zahlung und führt in die grundlegenden Theoretiker ein. Die gängige Definition über die Merkmale der Gewinnmaximierung, der Kapitalvermehrung sowie des Austauschs von Waren und Dienstleistungen präzisiert er durch die Kriterien des 'ungleichen Tauschs' (Fernand Braudel), der 'marktvermittelten Herrschaft' (Robert Louis Heilbroner) sowie der ständigen Produkt- und Prozessinnovation (Joseph A. Schumpeter). Es folgt ein geschichtlicher Überblick, der mit dem Übergang des Feudalismus zum Kapitalismus beginnt und mit dem 1974 entstehenden Neoliberalismus endet.

S. K.

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Titelbild

Georg Fülberth: G Strich. Kleine Geschichte des Kapitalismus.
PapyRossa Verlag, Köln 2005.
314 Seiten, 19,80 EUR.
ISBN-10: 3894383151

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