Kulturjournal

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Betreff Re: Günter Grass: Was gesagt werden muss
Autor Esther Dischereit
Datum 10.04.2012 12:41
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Ich wüßte nicht, dass es irgendwo zu vertreten wäre, Präventivschläge auszuführen, die leider Teil der israelischen Militärgeschichte sind. Es wäre auch schön, wenn Israel dem Atomwaffensperrvertrag beitreten und Mr. Vanunu freilassen würde. Außerdem ist es eine Tatsache, dass die israelischen Regierungen seit Jahrzehnten versuchen, die Palästinenser in andere Länder abzuschieben oder ihrer Lebensgrundlagen zu berauben. Der Fortgang des Siedlungsbaus ist vollständig illegal und widerspricht dem Osloer Abkommen. Die Lieferung von Waffen in Kriegs- oder Krisengebiete darf und soll hinterfragt werden. Ich bin nicht dafür. Herr Grass scheint mir alles mit allem zu vermischen. Auch scheint es fraglich zu sein, wer hier welchen Kriegstreibern den Rang abläuft. Die Dämonisierung der israelischen Regierung als d i e Gefährderin des Weltfriedens ist eine Merkwürdigkeit. Sozusagen als sei das Frieden, jetzt . Israel wird bei Herrn Grass als Verursacherin der Bedrohung bezeichnet. Das scheint mir eine Simplifizierung zu sein. Da es sich bei dem iranischen Regime nun nicht um eine durch Friedensliebe ausgezeichnete Herrschaftsclique handelt, die Auslöschungsdrohungen ausstößt, kann man wohl nicht allen Ernstes von Frieden sprechen. Seit Jahren herrscht in der Region der Status Quo. Oder Krieg. Verzicht auf Gewalt und Etablierung einer internationalen Kontrolle - daran ist nichts falsch, und wäre für Jerusalem als exterritoriales Gebilde sicher sinnvoll, ebenso wie die Kontrolle aller Atomanlagen. Vor einem Krieg gegen den Iran zu warnen, ist vernünftig. Wir haben noch immer die Lügen präsent, mit denen Großbritannien dazu gebracht wurde, sich am Irak-Krieg zu beteiligen. Esther Dischereit

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