Kulturjournal

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Betreff Nach "Lolita" jetzt auch "Der Zauberberg"?
Autor Oliver Pfohlmann
Datum 27.04.2004 14:18
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Über Michael Maars Lolita-Coup und Dieter E. Zimmers Kritik in der letzten Ausgabe der "Zeit" reflektiert Wolfram Schütte in einem lesenswerten Beitrag in "Titel". Er vergleicht die publizistische Aufregung um Maars Spekulationen mit ähnlichen, aber allem Anschein nach wesentlich begründeteren Spekulationen Reinhard Pabsts im "Focus" um Thomas Manns "Zauberberg":
"Denn zu einem anderen Zwanzigsten-Jahrhundert-Roman, dem Thomas Mannschen „Zauberberg“, hat der literarische Privatforscher Reinhard Pabst etwas Ähnliches, wenn nicht sogar weitaus Triftigeres kürzlich herausgefunden. In dem 1907 im Selbstverlag publizierten Buch eines Johannes Uhtenwold mit dem Titel „Unter Kranken und Gesunden in Davos. Die Geschichte eines Kuraufenthalts“, ist Pabst, der eben Adornos „Kindheit in Amorbach“ zu einem wunderbaren Memorial zusammenrecherchiert hat, auf erstaunliche Nähen zu Thomas Manns 1924 publiziertem Roman gestoßen. [...] Bleibt nur noch zu fragen: warum hat Michael Maars Spekulation über die dreisilbige Herkunft der Nabokovschen Lolita weltweit soviel Erregungs-Staub aufgewirbelt und warum Reinhard Pabsts im Vergleich dazu doch viel fündigere Ausgrabungen am Fuße des Zauberbergs nur ein Schweigen im Blätterwald gefunden?"
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